Superchip aus Würzburg ohne Bootphase

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Leider müssen wir unsere Vorfreude gleich wieder herunterfahren, denn bis aus der Erfindung der Weißkittel eine kaufbare Lösung wird, kann es noch ein paar PC-Generationen dauern. Bis dahin könnten wir uns mit teuren Solid State Drives behelfen.
Die Würzburger Forscher haben konkret einen Datenspeicher entwickelt, der alle Bits auch nach dem Ausschalten behält. Ein Booten wäre komplett überflüssig – sobald die Spannung anliegt, geht es exakt dort weiter, wo man am Abend vorher aufgehört hat. “Wir arbeiten mit sogenannten ferromagnetischen Halbleitern”, erklärt Katrin Pappert. Die Physikerin entwickelte den schnellen Speicher gemeinsam mit Kollegen im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Physikalischen Institut der Uni Würzburg. Das neue Material behält seine Magnetisierungsrichtung – so wie eine Festplatte. Die von Pappert verwendeten Gallium-Mangan-Arsenid-Halbleiter seien nur dann in Mikrochips einbaubar, wenn man sie in Form winzigkleiner Streifen von nur hundertmillionstel Millimetern einarbeite. Der Trick sei, die Streifen in einem rechten Winkel zueinander zu bringen. So ließen sich vier unterschiedliche Magnetisierungen erreichen.
Noch gibt es ein wesentliches Problem zu lösen: die Gallium-Mangan-Arsenid-Mischung ergebe die gewünschten Effekte erst bei Temperaturen von minus 270 Grad Celsius. Nun sucht man nach einem Weg, das Funktionsprinzip auch bei normaler Raumtemperatur anzuwenden. (rm)


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