YouTube und CNN versprechen Demokratie 2.0
Das hätte was werden und Politiker mit Fragen konfrontieren können, auf die sie noch nicht im Halbschlaf zu antworten vermögen. Doch CNN hatte aus fast 3000 Einsendungen rund 30 Videoclips vor allem nach Unterhaltungswert ausgewählt gleich Werbespots. Es gab einen sprechenden Schneemann und die Frau im Badezimmer. Einer gab den Elvis-Imitator, ein anderer stellte sich mit einer Knarre vor die Kamera und wollte etwas über Waffenkontrolle wissen. Der bekam allerdings schon die passende Antwort von Senator Joe Biden aus Delaware: „Er braucht Hilfe.“
Doch trotz des neuen Video-Stils kamen die ums Amt des US-Präsidenten buhlenden Kandidaten der Demokratischen Partei von Barack Obama bis Hillary Clinton mit ihren ausweichenden bis nichts sagenden Sprüchen durch wie immer. Daran vermochte die YouTube-Optik wenig zu ändern.
CNN nannte die neue Demokratie-Show „historisch“. Der frühere Präsidentenberater David Gergen – der schon republikanische Präsidenten wie Nixon, Ford und Reagan sowie auch den Demokraten Bill Clinton beriet, begeisterte sich ebenfalls: „Klarer Gewinner der Debatte war das Format.“
Das offenbar erfolgreiche Sendeformat wird fortgesetzt. Am 17. September sind die Präsidentschaftskandidaten der Republikaner auf einen gemütlichen Videoabend eingeladen.
(bk)