Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
Datenretter im Dreierpack
Mehr retten, als man verloren hat
Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
Viele Anwender glauben noch immer, gelöschte Dateien seien endgültig verloren. Doch das stimmt nicht. Da Windows grundsätzlich nur die Verweise auf die Dateien löscht und nicht die Bits und Bytes selbst, lassen sich die meisten Daten wiederherstellen.
Nach einfachen Löschvorgängen bietet sich UnErase an. Im Test stellt das Programm alle manuell gelöschten Files wieder her und findet sogar noch mehr: Ältere Dateien, die noch nicht überschrieben wurden, sowie weitere Versionen der gelöschten Dateien. Satt 50 gesuchter Objekte findet UnErase tatsächlich knapp 170 Dateien und Ordner.
Nach der Analyse kann der Anwender mit wenigen Klicks auswählen, welche Dateien und Ordner wiederhergestellt werden sollen. Das geht innerhalb weniger Minuten vonstatten. Von der ersten Analyse bis zum Abschluss der Wiederherstellung vergehen im Test knapp 15 Minuten.
Welches Laufwerk gerettet werden soll, lässt sich komfortabel auswählen
Je größer die zu rettende Datenmenge und je größer das zu analysierende Laufwerk, desto länger dauert natürlich der Wiederherstellungsvorgang. Bei einem 300 GByte-Volume können auch schon mehrere Stunden oder ein ganzes Wochenende ins Land ziehen.
Tipp: Speichern Sie Ihre wichtigsten Daten nicht auf zu großen Partitionen, damit Sie im Notfall schnell Ihre Daten wiederherstellen können. Achten Sie zudem darauf, Ihre Partitionen regelmäßig zu defragmentieren, auch das wirkt sich beschleunigend auf die Datenrettung aus.
Problemfall: Rettung nach Formatierung
Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
Sobald eine Partition formatiert ist, findet Windows keine Daten mehr auf dem entsprechenden Volume. In der Regel werden User vor dem Formatieren prüfen, ob die abgelegten Daten noch für sie wichtig sind. Aber wer versehentlich die falsche Partition platt macht oder zum Opfer eines Format-Virus wird, hat gegebenenfalls wichtige Dateien im Wert von vielen, vielen Arbeitsstunden verloren.
Während des Wiederherstllungsvorgangs zeigt das Tool von O&O, was es gerade tut (oder auch nur versucht)
FormatRecovery verspricht, die Daten wieder aufzuspüren und wiederherzustellen. Sofern es sich nur um ein Quickformat handelt, erfüllt das Tool sein Versprechen auch. Aber nach einer gründlichen Formatierung findet FormatRecovery gar nichts mehr.
DiskRecovery, der Dritte im Bunde der Datenretter, kommt zum Einsatz, wenn auch UnErase und FormatRecovery nichts mehr erreichen. Der gründliche DeepScan und der das Dateisystem ignorierende RAW-Scan sollen jetzt Abhilfe schaffen. Doch auch im Fall eines gründlich formatierten USB-Sticks ist das Ergebnis gleich Null. Nach einem Quickformat hingegen findet das Tool alle gesuchten Dateien und abermals eine Reihe weiterer Daten.
Nicht zu viel erwarten
Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
Auch wenn die Tools der RescueBox gelöschte und schnellformatierte Dateien wie Texte, Audio- und Videoclips, Tabellen, Datenbanken und EXE-Files im Test vollständig retten können, man darf keine Wunder erwarten.
So werden etwa nicht alle Verzeichnisstrukturen korrekt wiederhergestellt. Die Dateinamen weisen ebenfalls oft Verluste auf und verlieren schon einmal einen oder mehrere Buchstaben, auch in der Datei-Extension. Dann müssen Anwender manuell nacharbeiten. Das ist allerdings hinnehmbar, wenn die Kerndaten gerettet wurden.
Daten gerettet mit FormatRecovery – aber das klappt nicht immer
Welche Box für wen?
Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
RescueBox 4.1 gibt es in drei Varianten: Die Personal Edition zeichnet sich durch ihren günstigen Preis von 100 Euro aus. Die Summe der Einzelpreise liegt bei 190 Euro, wenngleich die RescueBox auch einige Funktionsredundanz beinhaltet, da DiskRecovery Vieles kann, was auch FormatRecovery kann und alle drei Tools einfach gelöschte Dateien retten.
Großer Nachteil der Personal Edition bei DiskRecovery ist, dass die Wiederherstellung auf 100 Dateien bei einem Suchdurchlauf limitiert ist. Das ist für die meisten PCs zu wenig, wenn etwa gleich ein ganzes Verzeichnis gerettet werden muss. Die Lizenz gilt zudem nur für den Einsatz auf einem Rechner.
Für Unternehmen ist die Admin Edition (400 Euro) geeignet. Diese lässt sich auf einer beliebigen Anzahl von PCs nutzen, da die Lizenz nicht Rechner-, sondern Personen-gebunden vergeben wird, etwa an den Administrator im Untenrehmen. Natürlich ist die Datenrettung bei DiskRecovery auch nicht auf 100 Dateien begrenzt, sondern unbegrenzt.
Wer 820 Euro investiert, bekommt die Lizenz zum Dienen: Die Tech Edition-Lizenz von RescueBox 4.1 gestattet es selbständigen Technikern oder Unternehmen, die Datenrettung als kommerzielle Dienstleistung anzubieten. Sie dürfen damit also beliebige PCs innerhalb und außerhalb des Unternehmens auf zu rettende Daten analysieren.
Geldwerter Vorteil
Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
Bei Preisen zwischen 100 und 820 Euro stellt sich die Frage, ob sich der Einsatz von Datenrettungs-Programmen lohnt. Natürlich ist es wesentlich effizienter, Vorsorge zu treffen und Daten regelmäßig in Backups oder Images zu sichern, bevor ein Schaden entsteht. Doch was, wenn das Image bereits einen Tag alt ist und ein Virus Ihre neue Projektpräsentation, Ihren Jahresbericht oder Ihre komplexe Grafik zerstört, an denen Sie mehrere Stunden gearbeitet haben?
Datenverluste können immer geschehen. Und wenn Sie von einer Arbeitsstunde á 33 Euro ausgehen, dann hat sich die Personal Edition schon bei einer geretteten Datei gelohnt, an der Sie drei Stunden gearbeitet haben oder bei der Rettung dreier Dateien, an denen Sie je eine Stunde gearbeitet haben.
In Unternehmen mit Dutzenden, Hunderten oder Tausenden von Mitarbeitern wird sich der Einsatz der Admin-Edition ebenfalls bald lohnen. Das gilt insbesondere, weil Geschäftsdaten oft einen Wert besitzen, der über dem einfachen Stundenlohn liegt. Gehen Ihnen mit der Datei wertvolle Ideen für eine neue Geschäftsidee oder maßgebliche Strategieoptionen verloren, werden Sie froh sein, die Daten schnell wiederzubekommen.
Fazit
Dattenrettungspaket RescueBox 4.1
Für einfache Rettungsaktionen bei gelöschten Dateien und quickformatierten Partitionen ist die RescueBox 4.1 absolut zu empfehlen. Die sehr gut bedienbaren Tools arbeiten schnell und finden zum Teil mehr als man sucht. Wunder dürfen Anwender aber nicht erwarten, eine Rettungsgarantie gibt es nicht. Bei wiederhergestellten Dateien müssen User häufig nachbessern.
Der Preis für die Personal Edition ist günstig, wenngleich es mit PC Inspector FileRecovery 4 (www.pcinspector.de) auch ein kostenloses Tool gibt, das gelöschte Dateien retten kann, allerdings nicht so flexibel einsetzbar ist und weniger Dateitypen unterstützt.
Wünschenswert wäre, das Limit von 100 Datei- Wiederherstellungen pro Durchgang abzuschaffen.
Nachbessern muss O&O-Software unbedingt bei der Boot-CD, denn alle drei Tools sind darauf lediglich in Version 4.0 enthalten und somit nicht mit Vista einsetzbar. Wer bereits eine RescueBox 4.1 gekauft hat, sollte eine aktualisierte Boot-CD vom Hersteller anfordern. Dass auf der Installations-CD FormatRecovery nur in Version 4.0 enthalten ist, lässt sich leicht beheben: Laden Sie einfach die aktuelle Build-Version 4.1 von der Webseite des Herstellers herunter und verwenden Sie die Seriennummer, die Ihrer RescueBox beiliegt.
RescueBox 4.1
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/b>Hersteller: O&O-Software
Internet: www.oo-software.de
Preis: 100 Euro (Personal), 400 Euro (Admin), 820 Euro (Tech Edition)
Note: gut
Leistung (40 %) befriedigend
Ausstattung (30 %) gut
Bedienung (20 %) sehr gut
Das ist neu
Boot-CD mit Windows PE
Vista- und 64-Bit-Unterstützung
3 Tools in einer Box
Systemvoraussetzungen
Betriebssysteme: Windows 2000/XP/Vista (installierbare Version)
Windows 95 bis Vista (Boot-CD)
Prozessor: Pentium II/300 MHz
Arbeitspeicher: 128 MByte