Such-Spider soll vor Seuchen und Bioterror warnen
Mehr als 1000 Nachrichten-Websites und 120 Gesundheits-Websites in 32 Sprachen sollen von einem EU-Spider nach Krankheitsausbrüchen und Industrie-Unfällen durchsucht werden. Mit dem entsprechenden Such-Mechanismus soll für eine entsprechende Früherkennung gesorgt werden, gab die EU-Kommission heute in Brüssel bekannt.
Das System soll MediSys heißen und die Informationen in Echtzeit an die Gesundheitsbehörden liefern. Weil die bisherigen Systeme eher wissenschaftlich Daten wie Sterberaten, Notaufnahmen oder ungewöhnliche Häufungen von Arzneimittelverordnungen durchsuchen, nicht aber Informationen, wie sie häufig nur in der Lokalpresse und auf Websites gezeigt werden, erhofft sich die EU durch die neuen Such-Spider eine Verbesserung bei der Früherkennung von chemischen und biologischen Gefahren.
MediSys sucht nach vordefinierten Schlüsselwörtern und sortiert die Ergebnisse in die Bereiche “Krankheiten”, “Bioterrorismus” und “sonstige Gefährdungen”. Dabei existieren wieder Unterkategorien wie “HIV-Aids”, “Vogelgrippe” oder “Milzbrand”. Zu jeder Unterkategorie ergänzt das System die vorhandenen statistischen Daten um die herausgefilterten Informationen. Durch entsprechende Filter können automatische Warnmeldungen erzeugt werden.
Die EU klopft sich für ihr System selbst auf die Schulter: “Es entdeckte beim jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien einen plötzlichen Anstieg neuer Berichte und versendete Warnmeldungen per Mail und SMS an Gesundheitsbehörden in ganz Europa.” (mk)