Unternehmen schönen ihr Bild bei Wikipedia
Die Nutzer können die in der Wikipedia veröffentlichten Artikel anonym bearbeiten. Da dabei jedoch die IP-Adressen gespeichert werden, ist auch nach Jahr und Tag noch aufzuspüren, wer wann und wie herumgepfriemelt hat.
US-Student Virgil Griffith hat einen Wikipedia Scanner entwickelt, mit dem sich nun jeder auf die Suche nach solchen Manipulationen machen kann. Man nehme die IP-Paletten bestimmter Organisationen, und schon sieht man, wer von dort aus welche Änderungen in Artikeln vorgenommen hat, die just diese Firmen / Behörden betrafen.
Scientology wollte uns nicht wissen lassen, was es mit diesem abgedrehten Xenu-Kram auf sich hat. Dow entfernte Hinweise auf Bhopal und Agent Orange. Diebold wollte nicht als Hersteller manipulationsverdächtiger Wahlmaschinen gesehen werden. Den Republikanern war es wichtig, die Irak-Invasion als „Befreiung“ statt „Besetzung“ zu deklarieren. Wal-Mart machte aus der Unterbezahlung der eigenen Mitarbeiter die doppelte Bezahlung. Microsoft warf mit Schmutz nach dem Open-Source-Vertreter Eric Raymond.
Viele weitere schöne Beispiele sind in einer Wikiwatch zu finden. Wer selbst neue Verdrehungen mit dem Wikiscanner entdeckt, kann sie hinzufügen. Und jeder darf mit abstimmen über die schändlichste Manipulation bei Wikipedia.
Wirksam waren die Verschlimmbesserungen ohnehin nicht, nur peinlich. Denn die wachsamen Wikipedia-Nutzer entfernten sie umgehend wieder.
(bk)
Wikiscanner