Umstrittene Office-Formate sorgen für UnfriedenArchivare geraten zwischen die Fronten
Umstrittene Office-Formate sorgen für Unfrieden
Die Unsicherheit über den Ausgang der Schlacht um die Dateisuffixe wird viele risikoscheue IT-Manager zu dem Schluss kommen lassen, dass der Stein der Weisen für die Dokumenten- Archivierung bei der doppelten Abspeicherung liegt – einmal im Office OpenXML, hinter dem Microsoft steht, und zum anderen in ODF , das wiederum von Sun/IBM unterstützt wird.
Es ist wichtig für Geschäftsplanungen und rechtliche Belange, Dokumente für die Zukunft maschinenlesbar zu gestalten – aber leider bieten die Software-Lieferanten eine verwirrende Bandbreite von Möglichkeiten dazu.
Novells Distribution von OpenOffice.org sichert Dateien in ODF, kann aber auch OpenXML lesen und das Unternehmen unterstützt auch das Übersetzungsprojekt OpenXML/ODF von Microsoft, das die Lücke zwischen den beiden rivalisierenden Formaten schließen soll.
In seinem Paket WordPerfect Office beabsichtigt Corel, das Öffnen und Editieren beider Formate zu unterstützen. Mittlerweile hat Sun ein Plug-in, das Word-Nutzer in ODF lesen, editieren und speichern lässt.
Zukünftige Leser von hochwichtigen Dokumenten könnten ziemlich irritiert sein, wenn sie versuchen, Texte, Tabellen und Präsentationen von heute später nachzueditieren – und dabei verstehen sollen, warum große Firmen lieber Zuflucht zu politischen Mätzchen suchten als das Wohl der Nutzer im Auge zu haben.
Die Käufer von heute müssen eben für Frieden in der Firma sorgen und auf garantierte Interoperabilität achten, auch wenn das heißt, sich auf langfristige Verträge einzulassen. Vielleicht wählen sie dabei genau das Format, das in der Zukunft nicht mehr lesbar sein wird. Also doch doppelt speichern?
Weitere Infos:
http://openxmldeveloper.org/ – OpenXML für Entwickler und Entscheider
http://opendocument.xml.org/ – Ressourcen zum OpenDocument-Standars