Verschlüsselungs-Tool Steganos Safe 2008
Mini-Update für Datentresor
Verschlüsselung mit sicheren Passwörtern
Verschlüsselungs-Tool Steganos Safe 2008
Die kompakte Software (Installer knapp 20 MByte groß, RAM-Verbrauch zwischen 10 und 20 MByte) für Home-User richtet verschlüsselte Laufwerke (AES 256 Bit) ein, die wie Standard-Partitionen im Explorer erscheinen. Einzige Voraussetzung: Zugang zum Safe gewährt nur das richtige Passwort. Das kann man entweder selbst eintippen, automatisch von USB-Stick, iPod, Digicam oder Smartphone einlesen oder durch das Anklicken einer Bildfolge (PicPass) erzeugen, was im Test auch ohne Probleme klappt. Doch Vorsicht: Wer sich mit PicPass ein Bildpasswort zusammenklickt, sollte die Bewertung der Passwort-Sicherheit nicht übersehen, denn man kann sich auf diese Weise auch triviale Passwörter wie 12345 erzeugen.
Gut gelöst: Steganos Safe gibt Hinweise, wenn das gewählte Geheimwort in Wörterbuchlisten auftaucht, also potenziell unsicher ist. Eine gute Strategie für sichere Passwörter: Lassen Sie mit dem eingebauten Generator ein sicheres Passwort erzeugen und exportieren Sie es auf einen USB-Stick oder verwenden Sie eine Passwort-Verwaltung wie Keepass oder Password Safe. Schade, dass Safe 2008 wieder keine 2-Faktor-Authentifizierung erlaubt, das würde nochmal ein Pfund mehr Sicherheit in die Waagschale werfen.
Neu in Version 2008 ist der Schutz für Mails in Outlook Express und dessen Nachfolger unter Vista, Windows Mail. Windows Live Mail und Thunderbird werden nicht unterstützt, Outlook-Support gibt es schon seit der Vorgängerversion. So sind Mails, Termine und Kontakte sicher vor fremden Blicken geschützt. Auf Wunsch klinken sich die Daten-Safes in den Windows-Start ein und lassen sich nach jedem Boot-Vorgang so schneller öffnen. Alternativ starten Nutzer die einzelnen Safes auch blitzschnell per Shortcut.
Safe 2008 erkennt automatisch die installierten Mail-Programme und bietet Datenverschlüsselung an.
Beim Handling gibt es nichts zu meckern: Die Software ist schnell installiert und übersichtlich zu bedienen. Einzig die neu eingeführte Produktaktivierung nervt ein bisschen, erfordert sie doch zwingend eine Internet-Verbindung.
Portable Datensafes
Verschlüsselungs-Tool Steganos Safe 2008
Die Daten-Safes können zwischen 2 MByte und 256 GByte groß werden und unterscheiden sich bei der Bedienung nicht von gewöhnlichen Laufwerken; im Hintergrund wird jedoch fleißig in Echtzeit verschlüsselt, was User in der Praxis aber kaum spüren. Für Safes bis 4 GByte verwendet das Tool automatisch FAT32, darüber kommt NTFS zum Einsatz. Kleiner Schönheitsfehler: Gegen Laufwerksnamen mit mehr als 11 Buchstaben hat Safe 2008 auch unter FAT32 nichts; Windows verstümmelt längere Namen aber gnadenlos.
Ein nettes Feature: Sie können auch portable Safes auf USB-Sticks oder externen Festplatten einrichten und diese auf anderen Rechnern nutzen. Grenzenlos flexibel ist man damit allerdings nicht. Zum Entschlüsseln sind einmalig Administratorrechte nötig, weil ein Treiber installiert werden muss. Für das Internet-Café im Urlaub oder den administrierten Firmenrechner keine geeignete Lösung.
Ein offener Safe funktioniert wie ein normales Laufwerk. Die Gefahr besteht also darin, dass Nutzer es aus Versehen offen lassen und so Spionen wieder Tür und Tor öffnen. Zum besseren Schutz können Nutzer unter Ereignisse einstellen, bei welchen Aktionen sich der Safe automatisch schließen soll, etwa im Standby oder beim Aktivieren des Bildschirmschoners. Ein Zeitschloss fehlt jedoch.
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Zum Schutz Ihrer Daten sollten Sie die Datensafes beim Wechsel in den Standby-Modus automatisch schließen lassen.
Die Performance-Werte sind im Vergleich zum Vorgänger weitgehend gleich geblieben. Beim Anlegen von Datensafes im Test pendelt sich ein Wert von 35 Sekunden pro GByte ein, im Vergleich zum Vorgänger hat sich die Leistung unter Vista verbessert, damals war Microsofts neues Betriebssystem aber erst als Release Candidate 2 verfügbar.
Gut gelungen ist der eingebaute Daten-Shredder, der Dateien unwiederbringlich löscht oder auch freie Festplattenbereiche gründlich von Fragmenten reinigt. Voreingestellt ist die schnellste Methode, die für den Hausgebrauch ausreicht, daneben können Sie Ihre Platte auch nach den Richtlinien des amerikanischen Verteidigungsministeriums putzen oder die zeitintensive Gutmann-Methode nutzen, bei der alle Daten 35 mal nach einem bestimmten Muster überschrieben und dann gelöscht werden.
Testergebnis
Verschlüsselungs-Tool Steganos Safe 2008
Produktname: Seganos Safe 2008
Hersteller: Steganos
Internet: www.steganos.de
Preis: 40 Euro (Vollversion), 24 Euro (Update)
Note gut
Leistung (40%): gut
Ausstattung (30%): gut
Bedienung (20%): sehr gut
Support (10%): gut
Das ist neu
– Datensafe für Outlook Express und Windows Mail
– Automatischer Safe-Start mit Windows
– Produktaktivierung
Systemvoraussetzungen
Betriebssysteme: Windows 2000 SP4/XP SP2/Vista 32-Bit
Prozessor: Pentium 4/1 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MByte
Fazit
Steganos Safe 2008 ist einfach zu bedienen, verschlüsselt Daten zuverlässig und lässt kaum Wünsche offen. Für Besitzer der Vorversion lohnt das Update kaum. Eine Alternative mit ähnlichem Funktionsumfang ist das Open-Source-Tool True Crypt.