Web-Aktion: Vorstufe zur Magersucht?
In Großbritannien haben mehrere Mädchenmagazine, darunter bekannte Titel wie Bliss und Mizz, fragwürdige Online-Aktionen gestartet: Auf ihren Webseiten rufen sie die jungen Leserinnen dazu auf, Fotos hochzuladen und dann gegenseitig ihre Körper mit Punkten zwischen eins und zehn zu bewerten. In harmloseren Fällen wird nur die Mode/der persönliche Style bewertet.
Derlei Einfälle kannte man bislang aus dem Bereich der Männermagazine, wo erwachsene Frauen regelmäßig nach ihrem Aussehen beurteilt und in Online-Abstimmungen bewertet wurden. Dass sich nun junge Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren untereinander vergleichen und so vermeintliche Problemzonen aufdecken, hat im Vereinigten Königreich für einige Aufregung gesorgt.
Wie der Independent berichtet, waren die Online-Aktionen im Zuge einer Konferenz, die sich mit den Auswirkungen von Medien auf junge Mädchen auseinandersetzte, zum Diskussionsthema geworden. In einem Bericht wurden all jene Webseiten/Social Networks bzw. Magazine ge-outet, die ihre Leserinnen zu Internet-Schönheitswettkämpfen bzw. zur Online-Fleischbeschau ermuntern. Der Trend sei alarmierend, so die Autorin des Abschlussberichts, Fiona Bawdon.
Einzelne Körperteile mittels Punkten zu bewerten, setze junge Mädchen unter Druck und führe zu einem ungesunden Selbstbild, warnt die Experten. Im schlimmsten Falle könne das zu Essstörungen führen. In einer aktuellen britischen Studie gab beispielsweise mehr als die Hälfte von 3.000 befragten jungen Frauen zwischen 16 und 25 Jahren an, dass die Medien ihnen das Gefühl vermittelten, dünn und schön sein zu müssen. (rm)