Familiengespräch statt Internetfilter
Howard Rheingold, 60jährig und als internationale Koryphäe für die Auswirkungen des Internet und der Virtualität anerkannt, sprach anlässlich einer Konferenz im australischen Melbourne mit der dortigen Presse. Internet-Filter wie NetNanny, und die ganze Konzentration auf das Thema sind seiner Expertenmeinung nach Zeitverschwendung und führen zu sehr unerfreulichen Ergebnissen. Eltern sollen keine Angst davor haben, dass ihre Kinder mehr von moderne Kommunikationstechnik verstehen als sie selbst. Statt dessen solle eine ständige Eltern-Kind-Kommunikation etabliert werden.
Rheingold wies zudem darauf hin, dass 90 Prozent allen sexuellen Missbrauchs an Kindern in der Familie oder Nachbarschaft geschehen, die restlichen 10 Prozent fänden ebenfalls überwiegend ausserhalb des Internet ihren Anfang. Wenn man aus Kinder mündige Bürger unserer Gesellschaft machen wolle, so der Wissenschaftler, müsse man sie zu kritischem Verhalten gegenüber der Informationstechnik erziehen. Filter bewirken das Gegenteil, da sie scheinbare Schutzzonen errichten. Gerade in Australien wird derzeit ein gesetzlich vorgeschriebener Internetfilter zum “Schutz der Kinder” diskutiert. [fe]