Gerüchte: Mobilfunk von Apple und Google
Noch handelt es sich um Spekulationen im US-Markt, die gestern das Wirtschaftsblatt Euro am Sonntag verbreitete. Der Erfolg mit den iPhone-Deals – Knebel-Chefverhandler Steve Jobs erreichte erstmalig als Hardwarelieferant eine Umsatzbeteiligung bei den Providern – hat den Kaliforniern offenbar Auftrieb gegeben. Außerdem sind sie angeblich mit dem miesen Kundenservice von US-Partner AT&T unzufrieden. Zwei gute Gründe, den Telekoms künftig die Butter vom Brot zu stehlen und sich die ganze Wertschöpfungskette in die eigene Tasche zu stecken. (Falls das klappt, sehe ich schon Apple-Plattenlabel, die iTunes versorgen).
Der Suchmaschinengigant gibt sich wie schon beim Thema Google-Phone deutlich zugeknöpfter und verrät noch nichts. US-Medien spekulieren schon mal, dass bei G-Mobile auch der Mobilfunk gratis sein könnte, um genügend Kunden zu gewinnen und auf dieser Basis dann Werbung zu platzieren. “Google könnte durchaus Gespräche zum Nulltarif anbieten. Finanziell ist das für das Unternehmen machbar”, meint Ekkehard Stadie, Telekommunikationsexperte bei der Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners.
Im Januar 2008 versteigert der amerikanische Telekom-Regulierer Federal Communications Commission FCC vier Mobilfunklizenzen. Mindestgebot jeweils: 4,6 Milliarden Dollar (ca. 3,3 Mrd. Euro). Derzeit werden die Funkbänder noch von TV-Sendern für analoge Fernsehübertragung genutzt. Ab 2009 sollen Mobilfunker hier Daten und Gespräche besonders schnell und störungssicher übertragen können.
Geld genug hätten die Kalifornier dafür: Rund 14 Milliarden Dollar in bar schlummern in der Apple-Kasse, bei Google ist es noch mehr. Experten erwarten einen Zuschlag bei etwa 9 Milliarden Dollar pro Lizenz. (rm)