Zu wenig KMUs nutzen E-Learning-VorteileE-Learning muss einen klaren Nutzen haben
Eigenene Inhalte erstellen, einbinden und teilen
Zu wenig KMUs nutzen E-Learning-Vorteile
Derzeit stehen Google und Wikipedia ganz oben auf der Liste der Wissensbeschaffung: immer aktuell, immer verfügbar. Im nach wie vor unübersichtlichen Bereich E-Learning ist ein solches allgemein akzeptiertes Werkzeug nicht in Sicht.
Nach Angaben des Instituts für Medien- und Kompetenzforschung sind es etwa 20 Prozent der Unternehmen bis 500 Mitarbeiter, die auf eine elektronische Weiterbildung setzen.
Etwas Schwung verspricht das unvermeidliche Web 2.0 mit seinen kooperativen Technologien. So sieht das Essener Institut eine immer stärkere Verschmelzung von E-Learning mit dem Wissensmanagement, mit Wikis (Artikel zu deren Unternehmenseinsatz hier) und Blogs: Mitarbeiter generieren ihren Content zunehmend selber und sind damit aktiv in den Lernprozess eingebunden.
Das war auch ein Ergebnis der kürzlich durchgeführten Abschlusskonferenz des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt Lernet, in dessen Kontext die webbasierte Plattform Explain entstanden ist: Dort können Unternehmen eigene Inhalte für Trainingsmedien kollaborativ erstellen und in vorhandene E-Learning-Systeme integrieren.
Vielversprechend erscheint auch Content-Sharing. So ist eine Weiterverwertung einmal erstellter digitaler Lerninhalte über die Plattform Copendia möglich.
Wer Content entwickelt hat, kann ihn hier weiter verkaufen. Auch dieser offene E-Learning-Marktplatz für Unternehmen ist im Rahmen des Projekts Lernet entstanden, das das BMWi sieben Jahre lang gefördert hat.
Nun will man die Lösungen in marktfähige Produkte überführen und sich noch stärker auf die Qualität für KMUs konzentrieren. Einen Leitfaden für E-Learning-Entscheider gibt es hier.
E-Learning nur mit Bedarfsanalyse
Zu wenig KMUs nutzen E-Learning-Vorteile
Wer E-Learning in seinem Unternehmen einführen möchte, sollte vor allem eine professionelle Bedarfsanalyse durchführen, besonders, wenn es um spezielle branchenspezifische Anforderungen geht, betont Thorsten Busse, Mitarbeiter am Institut für Arbeit und Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen gegenüber IT im Unternehmen.
Dabei gilt es zu prüfen, ob sich das gewünschte Weiterbildungs-Thema überhaupt für die elektronische Realisierung eignet, oder ob im konkreten Fall nicht eine klassische Schulung besser ist.
Wichtig auch die Frage, wie sich die elektronische Büffelei mit klassischen Präsenz-Schulungen verbinden lässt zu einem “Blended Learning”.
Auch in Gelsenkirchen erarbeitet man derzeit einen Leitfaden, der KMUs beim Einsatz von erfolgreichem E-Learning helfen soll. Denn gerade für sie ist das Angebot an passenden E-Learning-Produkten gering, obwohl viele Projekte und Anbieter den Anspruch erheben, Anwendungen für diese Anwenderschar anzubieten.
Seine Empfehlung an die Entwickler von E-Learning-Produkten: Besonders KMUS müssen einen klaren Nutzen für die Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse erkennen können.
Denn E-Learning “an sich” braucht kein Mensch. KMUs brauchen vor allem Lösungen. E-Learning kann eine Lösung sein, muss aber nicht, betont Busse. (Barbara Lange/mk)
Bild: bfw Saarbrücken