Milliarden-Offerte: Oracle will BEA schlucken
Oracle ist berüchtigt für seine Milliarden-Übernahmen – die im Gegensatz zu vielen “Mergers&Aquisitions” offenbar auch funktionieren.
Zumindest hatte Oracle die Milliardenschlachten um Siebel, PeoopleSoft, Hyperion, Agile Software, Worldgroup und zahlreiche andere gut überstanden. Die kleineren Millionenkäufe fanden fast schon im Tagesrhythmus statt, doch offenbar ist noch genügend Kapital da, um mit einer weiteren Milliardenschlacht fast schon zum Monopolisten bei Unternehmens-Softare zu werden.
Wenn Oracle-Chef Ellison seine weitere bedeutende Übernahme packt, haben SAP und Microsoft schwer zu schlucken: BEA Systems ist vor allem in vielen großen welteit agierenden Unternehmen vertreten und gilt als eine der innovativsten Firmen, was die Einführung neuer Techniken in sinnvolle Geschäftsanwendungen angeht – Unternehmensanwendungen wie WebLogic, Tuxedo, und AquaLogic sowie die Integration von Web-2.0-Ideen in strategische Unternehmensprodukte haben es Oracle offenbar angetan.
Zunächst hat der Datenbankriese am 9. Oktober 2007 ein offizielles Gebot für BEA abgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bei 17 Dollar pro Aktie in bar liegt das Angebot mit insgesamt 6,66 Milliarden US-Dollar ganze 25 Prozent über dem aktuellen Börsenkurs. Und weil man schon seit Jahren Gespräche über eine Übernahme führte und BEA nie begeistert war, liegen Pläne für eine feindliche Übernahme schon in der Schublade.
Auch bei den 10,3 Milliarden, die Oracle für den feindlichen Kauf von PeopleSoft ausgab, knickte am Ende jeder Investor um. Wie lange das unwillige Opfer BEA nun kämpfen wird, ist noch nicht klar – bei PeopleSoft dauerte es immerhin Jahre, bis Larry gewann. Weil aber Milliarden-Investor Carl Icahn schon 13 Prozent von BEA besitzt und an einem teuren Verkauf interessiert ist, könnte er die treibende Kraft für einen schnelleren Verkauf werden. (mk)