Neues Google-Forschungszentrum in München konzentriert sich auf Mobiltechniken
Googles Forschungs- und Entwicklungschef Dr. Nelson Mattos ist Brasilianer, doch er sprach heute bei der Eröffnung des Münchner Forschungszentrums des Suchmaschinengiganten in gutem Deutsch (mit englischem Akzent) über die rasanten technischen Entwicklungen. Als Beispiel nannte er die Vermehrung der weltweit verfügbaren Datenmengen und die jährliche Vervielfachung der Speicherkapazitäten: “In wenigen Jahren können Sie alle Informationen dieser Welt in der Hosentasche tragen” – was auch als Überleitung zu den Erklärungen des Engineering-Managers Markus Mühlbauer gedacht war, der erklären musste, warum seine derzeitigen Entwickler in München zwar auf Mobiltechnologien spezialisiert seien – aber eben “nicht nur”.
Man verhandle bereits mit vielen lokalen Verkehrsbetrieben, um Zugfahrtanfragen von unterwegs per Handy anbieten zu können, erwähnte ein Google-Mitarbeiter eher nebenher – denn die offiziellen Führungskräfte wollten keine konkreten Ausagen über bestimmte Entwicklungen von sich geben.
Der Großteil der eindrucksvollen 1400 Quadratmeter in bester Innenstadtlage muss noch mit Entwicklern gefüllt werden. Google Unternehmens-Pressesprecherin Lena Wagner: “Wie Sie sehen, haben wir noch viel Platz”. Die Selektion der Mitarbeiter sei allerdings nur auf “die besten” ausgerichtet, ergänzt Nelson Mattos. Wichtig seien zwar auch gute Universitätsnoten, aber noch viel wichtiger, dass die Entwickler ins Team passen.
Konkrete Informationen, wie viele Entwickler in München angesiedelt werden sollen und welche weiteren Projekte anstehen, wollten die Verantwortlichen nicht nennen. Marketing-Manager Kay Overbeck: “Natürlich wollen wir alle weltweiten Projekte so schnell wie möglich lokalisieren, sie aber an die Wünsche der lokalen Nutzer anpassen.” Wann bestimmte Dienste kommen, würde man dann bekannt geben, wenn sie auch erhältlich sind – zu Gerüchten über eine deutsche Einführung des Google-Zahlungssystems etwa wollte er noch keine Stellung nehmen. Der deutsche Markt scheint eben doch ein bisschen komplizierter zu sein. (mk)