Spam- und DDoS-Attacken zum Schnäppchenpreis

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Die Dienste von Cyber-Kriminellen gibt es nach Recherchen von G Data mittlerweile zu Discount-Preisen. So kostet beispielsweise der Versand von 20 Millionen Spam-Mails nur 350 Euro, für 140 Euro ist ein Starter-Paket mit 5 Millionen Mail-Adressen und Tool für den Eigenversand zu haben. Wer nur Mail-Adressen kaufen will, bekommt G Data zufolge 10 Millionen Stück für 100 Euro. Teurer sind dagegen Accounts für Online-Spiele und Paypal oder Kreditkarteninformationen. Der aktuelle Schwarzmarktpreis für einen WoW-Account (World of Warcraft) kostet mit 6 Euro allerdings doppelt so viel wie ein Satz Kreditkartendaten.

Oft bieten die Cyber-Kriminellen ihre Dienstleistungen sogar in Kombination an. Üblich ist beispielsweise der Spam-Versand und das gleichzeitige lahmlegen der Server der Konkurrenz mit einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service). Häufig sollen laut G Data die ersten 10 Minuten eines DDoS-Angriffs sogar kostenlos sein, damit sich die Auftraggeber von der Wirksamkeit der Attacke überzeugen können. Danach wird zu Stunden- und Tagessätzen abgerechnet, die Preise liegen bei etwa 20 Dollar pro Stunde und 100 Dollar pro Tag.

Selbst bei einer Arbeitszeit von lediglich 20 Stunden pro Monat könnten Cyber-Kriminelle problemlos Monatseinkünfte von mehreren Tausend Euro erzielen, so das Fazit der Sicherheitsexperten. Ein Spammer, der nur 20 Aufträge abarbeiten und 400 Millionen Mails verschicken würde, käme auf 7000 Euro und mehr.

Anders als Spam-Versand und DDoS-Attacken werden Exploits zu Höchstpreisen gehandelt. Preise bis 35 000 Euro für einen Exploit und mehrere zehntausend Euro für spezielle Trojaner sind G Data zufolge keine Seltenheit. Sparfüchse könnten allerdings schon ab 500 Euro bei WabiSabiLabi aktuelle Windows- und Linux-Sicherheitslücken ersteigern. (dd)

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