Die Erfindung des “Socialcasting”
Manche Konzepte sind brilliant, manche leicht verständlich, andere merkwürdig oder kaum nachvollziehbar. Paltalk scheint leider eher zu letzterem zu tendieren, denn es hört sich wie eine wilde Mischung aus einem Marketing-Brainstorming an. Das Meeting lief etwa so: Wir müssen was machen. Aye. Wie wäre es, wenn wir Web 2.0 mit TV verbinden. Gibet doch schon. Dann nennen wir es TV 2.0. Gut, aber was packen wir rein? Ist doch klar: Social Networking. Ah ja. Am Fernseher? Nein, am Internet-PC. Wir verbinden interaktives Videoschauen mit Social Networking. Aha. Ich habs: Gemeinsames Filmeschauen der Community. Ja genau, und dann wird mit den Schauspielern diskutiert. Toll! Genau so machen wir es.
Klingt verrückt? Diese wilde Mischung versucht Paltalk zum Erfolg zu verhelfen und verkauft es als “Socialcasting”. Tausende von Mitgliedern sollen sich also abends vor ihren Rechnern einfinden, und gleichzeitig gemeinsam einen neuen Film zum Beispiel von Chevy Chase anschauen. Danach können sie in ihrer Community wild darüber diskutieren und sich auch gleich noch ein Live-Interview mit Chevy Chase gönnen, das womöglich sogar direkte Fragen der Gemeinde enthält.
Paltalk lizenziert brav das TV- und Radio-Programm, welches ausgestrahlt werden soll. Außerdem behaupten die Macher, die nötige Technik und Bandbreite zu haben, dass die Gemeinschaft gleichzeitig in Echtzeit zuschauen, chatten und (Videos) posten könne. Nach eigenen Angaben habe man seit Jahresbeginn schon 4 Millionen Mitglieder zum Social-TV überreden können. Mal sehen, ob es sich auch durchsetzen kann. (rm)