Das Millionen-Mädchen aus dem Web
Ashleys Eltern ließen sich scheiden und sie musste mit Mutter und Schwester in ein winziges Apartment ziehen. Der einzige Luxus der damals 14-jährigen: Ein Computer mit Internet-Zugang. In ihrer familiären Situation stürzte sich das schüchterne Mädel förmlich auf die gerade aufblühenden Social Networks. Und entdeckte, dass die meisten Profile anderer Mädchen etwas trostlos und gebastelt aussahen. Sie hatte ein Faible für Design und Grafik (und auch ein Händchen dafür) und entwarf für ihre Freundinnen themenbezogene Hintergründe. Um nicht jede einzeln beliefern zu müssen, lieh sie von ihrer Mutter 8 Dollar und baute sich die Homepage Whateverlife.com. Ihre selbstgemachten Grafiken kamen so gut in der Community an, dass ihre Zugriffszahlen durch die Decke schossen, was wiederum Werbetreibende anlockte. Heute ist die 17-jährige CEO ihrer Firma, die über eine Million im Jahr umsetzt. Ihre Mutter ist ihre Angestellte, Schulfreundinnen haben als Auftragsgrafikerinnen mindestens 25 Backgrounds die Woche zu liefern. Die Familie lebt nun in einem standesgemäßen Haus mit den Firmenbüros im Souterrain. Von den über 3.000 Designs, die ihre Website heute anbietet, habe Ashley etwa ein Drittel selbst entworfen. Meistens dominieren Pink oder Herzen. Am populärsten waren die Themen von Popsongs.
Der Erfolg forderte natürlich auch Opfer: Kaum Zeit für Boyfriends oder das fröhliche Getuschel mit Freundinnen. Auch die Schule musste dran glauben – sie brach ab, sobald es die Gesetze zuließen. Damit sie in Zukunft niemals von einer richtigen Ausbildung abhängig werden wird, hilft ihr nun Internet-Berater Robb Lippitt, den Weg zu weiteren Millionen zu ebnen. Bis wir dann eines Tages über den Whateverlife-Verkauf an z.B. Google berichten dürfen. (rm)
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