Motorola erzürnt Datenschützer
“Motorola will Handy-Privatpost lesen”, titelte der Spiegel über die Diskussion, die derzeit in den USA tobt. Ende Oktober ging das Geraune schon los, nun tobt es in den Diskussinforen.
Der Handyhersteller will offenbar über eine Stichwortsuche in SMS und Telefongesprächen personalisierte Werbebotschaften an den Handy-Nutzer senden. Was im World Wide Web normal ist, würde jedoch die tragbaren Telefone stets piepsen lassen – und das wollen sich die User nicht bieten lassen.
Motorola hat bereits die nötige Werbe-Software entwickelt, doch als Marketingchef Kenneth Keller sie der britischen Times vorstellte und die darüber schrieb, provozierte er vorhersehbare Proteste von Datenschützern.
Telefonate und SMS werden von dem Programm auf Stichworte untersucht und die passende Werbung dazu ausgewählt. Zusammen mit geostationären Daten könne man personalisierte und lokal passende Werbung, etwa für Restaurants in der Nähe, einblenden, erklärte Keller.
Simon Davies, Direktor von Privacy International und Initiator der “Big Brother Awards“, erklärt, dass selbst ein Opt-in-Modell die Nutzer verstören würde. Anders als auf Webseiten, wo man nicht hinsehen oder hinklicken brauche, würden Handy-Botschaften zu sehr in die Privatsphäre des Nutzers eingreifen. (mk)