Vom Bildschirm auf die Strasse: Datenproteste
In der festen Überzeugung, dass es nicht genügt, online Meinungen zu verbreiten, begab sich der bescheidene Verfasser dieser Zeilen am gestrigen Dienstagabend auf den Versammlungsplatz seiner Heimatstadt Augsburg. Was ihn dort erwartete, gemahnte trotz (oder auch gerade wegen) des epischen Ausmasses der bundesbehördlichen Überwachungsvorhaben an Frank Miller’s Sparta-Moritat. Tatsächlich marschierten 300 Aufrechte bei widrigsten Verhältnissen (in diesem Fall extrem deutsches Wetter, knapp über Null, leichter Regen) durch steinerne Schluchten, riefen einander gelegentlich Mut zu und waren in jeder Sekunde bereit, sich einem übermächtigen Feind entgegen zu werfen. Die Sonne war auch schon verdunkelt, das kann aber im konkreten Fall an der Tages- und Jahreszeit gelegen haben. Ausser dem guten Gefühl, seiner staatsbürgerlichen Protestpflicht Genüge getan zu haben, konnte der oben erwähnte Verfasser nicht viel mit nach Hause nehmen. Wie war es in anderen Städten? Haben die stets gut informierten Inquirer-Leser eigene Erfahrungen zu berichten? [fe]