Die Softwareindustrie versaut sich ihren Ruf

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Die BSA (Business Software Alliance) versteht sich als Lobby-Organisation der Software-Industrie. So weit, so gut. Teil des Lobby-Auftrags ist es, private und gewerbliche Kunden zum Erwerb gültiger Software-Lizenzen zu ermahnen. Sonst wäre das aktuelle Geschäftsmodell der Software-Konzerne schnell am Ende. Nun hat der Branchenverband nach Erkenntnissen der Associated Press im vergangenen Jahr allein in Nordamerika 13 Millionen US-Dollar an Vergleichszahlungen eingenommen. Immer dann, wenn ein Unternehmen dabei ertappt wurde, zu eingesetzten Programmen nicht die entsprechende Lizent griffbereit zu haben. Und in 90 Prozent aller Fälle waren das kleine Unternehmen, in der Grössenordnung von 10 bis 100 Mitarbeitern. In der Regel, so packte ein branchenerfahrener Anwalt aus, kommen die Tipps von ehemaligen IT-Mitarbeitern, die auf eine Fang-Prämie der BSA schielen. So erging es auch dem Hersteller von Gitarrensaiten (und anderen nützlichen Dingen) Ernie Ball. Fehlende Microsft-Lizenzen bescherten der Firma ein Gerichtsverfahren mit abschliessenden Kosten von 90.000 US-Dollar. CEO Sterling Ball schwor daraufhin öffentlich, nie wieder Borgsoftware einzusetzen und stellte den Betrieb komplett auf OpenSpource um. Glaubt man der Associated Press, dann ist das kein Einzelfall. Mich erinnert dieser Hang zur Selbstzerstörung wirklich sehr an die Musikleviathane. [fe]

Networkworld
Associated Press

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