Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Potenter iPhone-Rivale mit kleinen Marotten
Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Das SGH-F700 hat nicht nur die gleiche Bedienoberfläche wie das iPhone und ein ähnliches Menü-Layout, sondern kostet auch ähnlich viel wie Apples Gerät und ist ebenfalls an einen Provider gebunden. Die Bedienung erfolgt genau wie beim iPhone über einen großen Touchscreen. Dieser ist jedoch nur 3,2 Zoll groß und somit ein wenig kleiner als der der Apple-Variante. Dafür ist das Samsung-Smartphone schlanker und passt damit besser in die Hosentasche. Ein großer Vorteil des F700 ist sicherlich seine ausfahrbare QWERTZ-Tastatur und seine 3G-Funktionalität. Das iPhone kann beides nicht vorweisen.
Schon beim ersten Einschalten sticht die gute Bildqualität des 240 x 432 Pixel großen Touchscreen-Displays ins Auge. Die ersten Bedienschritte mit dem Gerät sind eher zaghaft. Sehr gewöhnungsbedürftig ist Samsungs VibeTonz-Technologie. Diese soll dem Touchscreen das Gefühl einer echten Tastatur vermitteln, indem es an der gedrückten Stelle auf dem Display vibriert. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit gewöhnt man sich jedoch auch an dieses Feature und weiß es zu schätzen. Lästig nur, dass es lediglich im Hauptmenü und den von Samsung- und Vodafone vorinstallierten Anwendungen funktioniert.
Der Touchscreen selbst funktioniert nahezu einwandfrei und ähnlich gut wie Apples Modell. Selbst die kleinsten Bedienelemente lassen sich meistens erfassen. Aber nur meistens: Bei virtuellen Knöpfen am linken oberen Bildrand versagt das Gerät häufig oder erfordert ein mehrmaliges Drücken. Das ist lästig und wirkt sich negativ auf den Bedienkomfort aus. Auch versagt der Touchscreen häufig beim Scrollen auf Webseiten. Ebenfalls negativ, aber kaum vermeidbar, sind die Fingerabdrücke auf dem Display. Jeder noch so kleine Tipper bleibt sichtbar und Nichts scheint zu helfen. Selbst das häufige Abwischen des Displays hilft nur kurzfristig.
Tastatur und Websurfen
Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Das F700 lässt sich ähnlich wie das iPhone sowohl horizontal als auch vertikal bedienen. Im Gegensatz zu Apples Handy verfügt Samsungs Gerät jedoch über keine Kippsensoren. Damit muss die Anzeige manuell umgeschaltet werden. Das geschieht durch aufschieben der QWERTZ-Tastatur. Besonders nützlich ist die horizontale Betrachtung beim Surfen im Web oder beim Verfassen einer E-Mail.
Die Tasten der kleinen Tastatur lassen sich selbst mit dickeren Fingern noch gut erreichen und bedienen und nach einer kurzen Umstellung lässt sich auch damit relativ flüssig tippen. Zwar wird so eine kleine Tastatur niemals an den Bedienkomfort einer großen heranreichen, aber einige Hundert Anschläge sollten auch damit machbar sein. Wer die zweite Hand lieber in der Hosentasche lassen möchte beim Surfen oder Tippen, kann das Gerät auch per virtueller 12-Tasten-Handytastatur bedienen. Diese unterstützt T9, womit auch Handy-Enthusiasten halbwegs schnell ihre Nachrichten schreiben können.
Das Websurfen mit dem F700 ist im Vergleich zu ähnlichen Geräten verhältnismäßig gut. Zwar wird man mit einem kleinen Smartphone niemals seinen vom Desktop oder Notebook gewohnten Surfcomfort erreichen, aber man kann damit zumindest schnell eine Webseite an surfen oder kurz Google oder Wikipedia bemühen. Der Standard-Browser des Samsung-Smartphones ist relativ simpel gehalten und übersichtlich. Die “Fit-to-Screen”-Funktion mit der sich der Webseiteninhalte an das Handydisplay anpassen lässt ist eher enttäuschend, weswegen man auf den meisten Seiten auf die Desktopansicht ausweichen muss. Das bedeutet vor allem Eines: Viel Scrollen. Glücklicherweise lässt sich mit einer “PagePilot”-Funktion die komplette Webseite verkleinert anzeigen. Diese Option ist jedoch im Standard-Browser nur über zwei Klicks erreichbar und damit umständlich wenn der User mal eben eine Webseite überfliegen will. Wer Wert auf schnelles und komfortables Surfen legt, sollte lieber auf den vorinstallierten Opera-Mini-Browser ausweichen. Dieser ist zumindest teilweise besser zu bedienen und erleichtert damit ein wenig den Surfcomfort. Nachteil: Er ist nur über den Umweg durchs Hauptmenu und einige Untermenüs zu erreichen.
Multimedia und Business
Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Das F700 ist größtenteils als Business-Handy konzipiert. Es verfügt über alle Standard-Features, die ein solches Gerät haben muss. Organizer, Kalender, Mail-Client und mehr. Apropos Mail-Client: In unserem Test scheiterte die Einrichtung eines Web.de- und GMX-IMAP- und POP-Accounts mit dem vorinstallierten Handy-Mailclient. Dabei werden beide ausdrücklich unterstützt. Auch der Griff zur webbasierenden Alternative entpuppte sich als Fehler, weswegen das Vorhaben nach einigen frustrierten Versuchen aufgegeben wurde. Bei Freemail-Accounts bleibt glücklicherweise immer die Alternative, den webbasierenden Mail-Client des Herstellers zu verwenden. Problematisch wird es dann allerdings, die Mails des Firmenaccounts abzufragen.
Zumindest gestaltet sich das Versenden von SMS und MMS weniger schwierig. Diese lassen sich mit problemlos mit der QWERTZ- oder virtuellen Tastatur tippen. Auch die Sprachqualität beim Telefonieren ist überzeugend. Das Gerät neigt jedoch dazu beim Gespräch recht schnell warm zu werden. Auch die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer des Headset stören bei längeren Telefonaten, überzeugen jedoch durch ihren Klang bei der Musikwiedergabe und verfügen über eine hervorragende Geräuschabdichtung.
Die Menu-Führung des Mediaplayers ist äußerst innovativ. Durch hoch- und herunter-schieben des zentralen Bedienelementes lassen sich die Track-Position und Lautstärke verstellen. Ärgerlich ist jedoch die Videowiedergabe. Statt das Video an das 16:9 Format des Players anzupassen wird es verkleinert im 4:3-Format dargestellt.
Eine äußerst nützliche Funktion ist das vorinstallierte Google-Maps. Der Bildaufbau ist zwar nicht gerade schnell, wird aber von der Lokalisierungsfunktion des Gerätes wiedergutgemacht. Auch verfügt das F700 über eine “uTrack”-Funktion. Damit lässt sich die Position des Handys bei Diebstahl automatisch feststellen.
Abschließend wurde auch die Kamera des Qbowl unter die Lupe genommen: Diese liefert dank 3,2 Megapixel und eingebautem Blitz recht scharfe Bilder. Diese Qualität wird jedoch von der enorm langen Auslöseverzögerung wieder getrübt. Scharfe, nicht verwackelte, Bilder lassen sich vor allem mit Blitz kaum schießen.
Fazit
Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Das Qbowl ist eine nette Alternative zum iPhone und kann Apples Gerät in den meisten Bereichen Paroli bieten. Als Business-Handheld ist das F700 jedoch nur bedingt geeignet. Geschäftskunden sollten lieber zu einer Windows-Mobile-Alternative mit Stylus Pen greifen. Das Samsung-Handy hat zwar viele nützliche aber auch viele äußerst lästige Seiten. Ein nettes technisches Spielzeug – mehr leider auch nicht. Schade um das ungenutzte Potential.
Samsung SGH-F700 (Qbowl)
Hersteller: Samsung
Internet: www.samsung.de
Preis: 399,90 Euro (mit 2-Jahres-Vertrag)
Note: befriedigend
Ergonomie (40%): befriedigend
Ausstattung (25%): gut
Leistung (25%): befriedigend
Service (10%): gut
Technische Daten
Größe: 112 x 56 x 16 mm
Gewicht: 139 g
Gesprächszeit: bis zu 4,5 Stunden
Stand-by: bis zu 300 Stunden
Plattform: Tri-Band + W-CDMA
Betriebssystem: Eigenentwicklung
Datenübertragung: WAP, EDGE, GPRS, UMTS (HSDPA), Infrarot, Bluetooth
Display
Bildschirmart: Touchscreen
Farbanzahl: 262.144
Größe: 3,2 Zoll
Auflösung: 240 x 432