Händler tarnen sich bei eBay als Privatverkäufer
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert von eBay, sich mehr um den Verbraucherschutz zu kümmern und Verfehlungen von Händlern umgehend zu sanktionieren. Denn bei einer Untersuchung von 80 Händlershops fand man keinen einzigen, der alle Verbraucherschutzvorschriften beachtete. Insgesamt stellte man 426 Verstöße fest, durchschnittlich 5,3 pro Anbieter. Dabei handelt es sich um fehlende Angaben zum Firmennamen und der Mail-Adresse, aber auch fehlende Informationen zum Widerrufs- und Gewährleistungsrecht.
20 Händler tarnten sich zudem als private Verkäufer, um sich um Verbraucherschutzpflichten herumzumogeln. Hier sei das Vorgehen besonders schwierig, erklärte der vzvb, da die Identitäten meist gut verschleiert sind. So konnte man denn auch nur elf der 20 Händler abmahnen – bei den anderen konnte keine ladungsfähige Anschrift ermittelt werden. »Leicht auszumalen, dass auch Reklamationen oder ein Widerruf hier ins Leere laufen«, fasst vzbv-Vorstand Gerd Billen zusammen.
Insgesamt verschickte der vzbv Abmahnungen an 71 Händler. Lediglich sieben davon verweigerten die Abgabe einer Unterlassungserklärung. Gegen sie reichten die Verbraucherschützer Klage ein – und bekamen ihre Unterlassungsansprüche in den bislang vier Urteilen in vollem Umfang bestätigt. (dd)