Teheran: Internet-Surfen ist “unmoralisches Verhalten”

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Am Sonntag schloss die Polizei in Teheran 24 Internet-Cafés und nahm 23 Nutzer, darunter elf Frauen, wegen “unmoralischen Verhaltens” fest. Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” hat dieses Vorgehen scharf verurteilt: “Die Linie der Regierung in Sachen freie Meinungsäußerung radikalisiert sich weiter – vor allem, wenn Frauen betroffen sind”. Schon am 15. Dezember wurden 170 Internet-Cafés in der iranischen Metropole vor ihrer möglichen Schließung gewarnt.

“Reporter ohne Grenzen” zufolge betreibt Iran insbesondere seit Machtübernahme von Präsident Ahmadineschad eine der schärfsten Internet-Zensuren weltweit. So müssen sich alle Web-Seiten mit Informationen über den Iran beim Kulturministerium registrieren. Gründe für die Schließung eines Online-Angebots können die “Beleidigung des Islam oder anderer monotheistischer Religionen”, die “Verbreitung separatistischer Ideologien”, die “Veröffentlichung falscher Informationen” sowie von “Nachrichten, die in das Privatleben einer Person eingreifen” sein. (mk)

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