Regulierer mit deutschem TK-Markt zufrieden

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Die Bundesnetzagentur hat ihren Tätigkeitsbericht 2006/2007 vorgelegt und bewertet darin die Entwicklungen auf dem Telekommunikationsmarkt positiv. Denn die Wettbewerber der Deutschen Telekom konnten ihren Anteil an den Inlandsverbindungen in diesem Jahr auf 45 Prozent steigern. Vor allem die alternativen Netzbetreiber profitieren davon, weil der Trend zu Bündel- und Komplettangeboten anhält. Ihr Anteil an den Gesprächsminuten kletterte auf 25 Prozent. Zur Absicherung des Wettbewerbes sei es allerdings nach wie vor erforderlich, marktbeherrschende Unternehmen im Blick zu haben und gegebenenfalls einzugreifen, erklärte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. Ganz anders bei den Auslandsverbindungen: hier entließ man die Telekom bereits Anfang 2006 aus der Regulierung; der Markt entwickelt sich weiter zufriedenstellend, so dass die Wettbewerber mittlerweile auf einen Marktanteil von 75 Prozent kommen.

Auch mit dem Markt für Breitbandanschlüsse ist man bei der Bundesnetzagentur zufrieden. Mittlerweile würden die Telekom-Wettbewerber etwa sechs Millionen DSL-Anschlüsse über eine eigene Infrastruktur oder die entbündelte Teilnehmeranschlussleitung bereitstellen – das ist fast ein Drittel des Marktes. Dazu kommen noch etwa 20 Prozent der 19 Millionen DSL-Anschlüsse, die Telekom-Konkurrenten auf Resale-Basis vermarkten. Kurth sieht Deutschland beim Breitbandinternet in einer Spitzenposition, wäre die Breitbandpenetration der Haushalte doch im dritten Quartal 2007 auf 47 Prozent geklettert und läge damit deutlich über dem EU-Schnitt.

Allerdings erkennt man durchaus Probleme: Nachdem sich Wettbewerber über Verzögerungen bei der Anschlussumstellung beschwerten, appelliert Kurt an die Deutsche Telekom, den Auftragsstau so schnell wie möglich abzuarbeiten. »Der Markt und die Kunden können erwarten, dass die Deutsche Telekom die gleichen Anstrengungen bei der Betreuung ihrer Carrierkunden unternimmt, wie im Bereich ihrer Endkundenleistungen«, sagte Kurth. Ob die Verzögerungen absichtlich hervorgerufen werden, um die Wettbewerber zu behindern, würde man derzeit prüfen. (dd)

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