Intel: Telekomfirmen verhindern das mobile Internet
Europäisches Wagniskapital fließt zunehmend langsamer an junge technologische Startup-Firmen, warnt Intel Capital. Das liege vor allem an einer Konzentration auf größere Projekte. Zwar gingen hohe Summen an einzelne Startups, für die meisten aber fiel weniger oder nichts ab. Nach dem Rekordjahr 2005 gingen die Investitionen in europäische Firmen im letzten Jahr von 42,6 Milliarden Euro auf 28 Milliarden Euro zurück, und in der ersten Hälfte 2007 erreichten sie nur noch 4,6 Milliarden Euro.
Ashish Patel, Chef von Intel Capital UK, sieht die europäischen Wagniskapitalfonds im Schatten der viel größeren US-Fonds, die das Vielfache an Geldern vergeben. Und innerhalb Europas gibt es Wagniskapital vor allem in Großbritannien, das allein 50 bis 60 Prozent des Wagniskapitalmarktes besetzt.
Patel nennt als wichtigste Schwerpunkte Intels Investitionen in „saubere“ Technologien, die den Ausstoß von Kohlendioxyd vermeiden helfen, und in der Förderung des mobilen Internet. Letzteres klappt nicht so recht, da es durch eine unbewegliche Branche blockiert wird:
„Während alle zu jeder Zeit mit dem Web verbunden sein wollen, kommt es nicht dazu. Und einer der Gründe dafür liegt darin, dass die traditionellen Telekom-Anbieter nicht wissen, wie sie anders denn als Telekom-Anbieter bestehen können.“
In Intels Sicht ist UMTS zu teuer. Das Mobilfunksystem sei nur für die Übertragung einer bestimmten Menge von Information geschaffen worden. Es führe daher zu einer zunehmenden Überlastung, wenn zu viel übertragen werde. Intels Antwort ist die entschiedene Unterstützung von WiMAX: „Wir sehen WiMAX ganz vorne, und deshalb setzen wir große Anstrengungen dahinter.“
(bk)