Entwicklungs-Umgebung Netbeans 6
Nicht nur für Java
Integrated Development Environment für viele Sprachen
Entwicklungs-Umgebung Netbeans 6
Wer sich für Software-Entwicklung interessiert, hat mittlerweile die Qual der Wahl aus einem Fundus von kostenlosen IDEs (Integrated Development Environments). Meist handelt es sich dabei um Open-Source-Tools, die allesamt das Zeug auch für den professionellen Einsatz in Unternehmen haben.
Wir haben uins Netbeans 6 angesehen, weil sich mit dem Tool nicht nur Java – die Sprache, in der es geschrieben wurde – sondern auch komfortabel mit Sprachen wie C++ oder neuerdings auch Ruby programmieren lässt.
Eine der Hauptneuheiten von Netbeans 6 ist der verbesserte Support für die Skriptsprache Ruby und das Framework Ruby on Rails. Dabei orientieren sich die Neuheiten für Ruby an bewährten Standards für Java-Developer. So ist etwa automatische Code-Vervollständigung mit an Bord. Das klappt in einem Kurztest schon überraschend gut, denn im Vergleich zu Java fehlt bei Ruby die statische Typisierung, sodass die Entwickler dafür eine Heuristik eingebaut haben.
Schnell eingerichtet: Ein großer Vorteil von Netbeans 6 ist die schnelle Einrichtung mit wenigen Mausklicks.
Komfortable Automatismen für Programmierer
Entwicklungs-Umgebung Netbeans 6
Über [STRG] + [R] können Entwickler Variablen in einem Rutsch umbenennen (Instant Rename). Außerdem neu: Per Mausklick starten wir einfach das Refactoring von Modulen, also die Code-Optimierung um einfach Variablen oder Parameter zu ändern. Für Ruby on Rails müssen die Entwickler auch nicht mehr auf die Kommandozeile ausweichen, Generatoren sind jetzt in die IDE eingebaut. Um kleine Ruby-Programme schnell zu testen reicht ein Klick auf Run aus, dann startet im Hintergrund ein kleiner Web-Server und das Ergebnis wird im Browser angezeigt. Beim Debugging orientiert sich das neue Netbeans ebenfalls an Java-Features: Breakpoints, Stack-Ansicht und Timer gehören dazu. Aber auch für andere Skript-Sprachen legt Netbeans nach, so gibt es auch bei JavaScript Syntax-Highlighting und Code-Vervollständigung für mehr Übersicht und schnellere Entwicklung. CVS und Subversion werden jetzt von Haus aus für die Versions-Verwaltung unterstützt.
Einfach Coden: Mit vielen Helfern wie Syntax-Highlighting, Code-Vervollständigung und Profiling erleichtert Netbeans das Entwickler-Leben. (Klick auf Bild zeigt vollen Screenshot)
Der neu integrierte Profiler analysiert das Verhalten von Programmen zur Laufzeit. Vorteil: Über Profiling-Points behält man auch in größeren Projekten die Übersicht. In einer grafischen Übersicht können Entwickler schnell sehen, wo ihre Anwendungen viel Rechenpower verbrauchen und gegensteuern. Gut gelungen sind auch die Speicher-Snapshots, die genau zeigen, welcher Inhalt der Arbeitsspeicher zu einem bestimmten Zeitpunkt hat.
Die Konvertierung von Projekten der Vorgänger-Version funktioniert im Test ohne Probleme, dem Umstieg von Netbeans 5.5 steht nichts entgegen. Wem es auf das letzte Quäntchen Performance ankommt, der wird auch mit Version 6 nicht viel glücklicher; im Test zeigt sich nur, dass die IDE jetzt schneller startet, sonst konnten wir keine Unterschiede zur Vorversion feststellen. Das Programm ist einfach über Plug-ins erweiterbar, im Gegensatz zu Eclipse ist die Einrichtung simpel, das Angebot an Erweiterungen ist aber deutlich eingeschränkt.
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Top für Oberflächen: Netbeans setzt Maßstäbe bei der Entwicklung von grafischen Oberflächen für Java-Programme. (Klick auf Bild zeigt vollen Screenshot)
Testergebnis Netbeans 6
Entwicklungs-Umgebung Netbeans 6
Netbeans 6 ist eine mächtige Entwicklungs-Umgebung, mit der man auch umfangreiche Projekte (auch SOA und Web 2.0) in Angriff nehmen kann. Dabei bleibt man nicht auf Java eingeschränkt, diese Sprache ist aber trotz Ruby-Integration immer noch das Sahnestück.
Produktname: Netbeans 6
Hersteller: Netbeans
Internet: www.netbeans.org
Preis: kostenlos
Note: gut
Leistung (40%): gut
Ausstattung (30%): gut
Bedienung (30%): gut
Das ist neu:
– Ruby-Support
– eingebauter Profiler
Systemvoraussetzungen:
Betriebssysteme: Solaris, Windows, Linux, Mac OS X
Prozessor: Core2Duo
Arbeitsspeicher: 1 GByte