45-Nanometer-Technik bereitet Intel Kopfschmerzen

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Selbst Charlie Demerjian, unser ausgewiesener Intel-Kenner, ist ratlos. Für seinen Geschmack gibt es viel zu viele Gerüchte und viel zu viele halbgare Erklärungen. Nichts steht fest, nichts ist gesichert, aber alles weist in die gleiche Richtung.

Gerücht Nummer eins besagt, Intel habe Probleme, mit der Fertigung 45/High-K/Metal so richtig auf Stückzahlen zu kommen. Es gebe daher eine zweite 45-nm-Fertigung non-High-K/non-Metal für die niedrigpreisigeren Chips, die es in größeren Mengen auszustoßen gilt. Eine so kostspielige Umstellung sei höchst unwahrscheinlich, meint Charlie, es sei denn, es wäre von Anfang an so geplant gewesen.

Die nächste Geschichte besagt, Intel hätte einen ganzen „Run“ von Harpertowns ausfallen lassen. Auch das läuft auf Mengenprobleme bei der Herstellung in 45 Nanometer Strukturbreite hinaus.

Schließlich geht es noch um die Preise. Eines der Gerüchte unterstellt Intel, die Penryn-Preise so niedrig gelegt zu haben in der Erwartung von Barcelona. Da das nicht geschah und man die Preise nicht wieder erhöhen könne, halte man 65 nm am Leben, um darüber noch höhere Preise zu holen. Unsinn, sagt Charlie. Denn die 45-nm-Technik mit ihren geringeren Die-Größen senkt die Produktionskosten, selbst wenn die Waferkosten ein wenig steigen. Und da Intel die Ausrüstung dafür hat, wäre es absolut unsinnig, in den Leerlaufmodus zu gehen. Und noch unsinniger, Chips auf Halde zu produzieren.

Intel hält sich bedeckt und erklärt einfach, die 45-nm-Chips seien im Plan für das erste Quartal, nichts habe sich geändert. Das stimmt und auch wieder nicht. Die Markteinführung verschiebt sich von der CES im Januar auf das Ende des ersten Quartals, hat sich also um annähernd ein Quartal verschoben.

Die Gerüchte weisen darauf hin, das für Intel nicht alles so läuft, wie es laufen sollte. Aber es gibt auch keinen klaren Hinweis auf richtig ernste Probleme.

(bk)

Inquirer UK

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