Aus, Aus, Aus: Sony BMG killt den Kopierschutz

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Sony BMG plane, “schon bald” (in einer fernen Zukunft?) Musik über das Internet ohne Einschränkungen anbieten zu wollen. Zunächst wolle man im ersten Quartal des Jahres testweise einen Teil seines Angebots ohne Kopiersperre anbieten, berichtet das Magazin Businessweek unter Berufung auf einen Insider.
Zusammen mit EMI, Warner Music und Vivendi Universal kontrollieren die Big-4 mehr als drei Viertel des Musikmarktes, der allerdings an einer Schwindsucht leidet: 2007 ging der Verkauf von Alben in den USA um 15 Prozent auf etwa 500 Millionen Stück zurück, berichtet Nielsen SoundScan. Zwar sei der Online-Markt um 2,4 Prozent auf 30,1 Millionen digitale Alben und für einzelne Songs um 45 Prozent auf 844,2 Millionen Lieder geklettert, doch der Zuwachs habe sich damit stark verlangsamt (Vorjahr: 19 und 65 Prozent Plus).
Künstleragent Kenneth Kraus von Loeb & Loeb erwartet keine schnelle Besserung im Markt, trotz DRM-Tod: Die Industrie habe viel Zeit und guten Willen damit vergeudet, den digitalen Vertrieb zu bekämpfen. Dabei habe man “eine ganze Generation von Jugendlichen verloren”, die mit kostenloser Musik im Internet aufgewachsen seien und denen es inzwischen völlig abwegig erscheine, dafür Geld zu bezahlen. Mir erscheint es da eher abwegig, für manche CD über 30 Euro berappen zu sollen. Hit-Alben haben sich in den letzten gut 20 Jahren doch im Extremfall um 500 Prozent verteuert, obwohl die Produktionskosten einer CD um ein Vielfaches billiger wurden. DRM oder nicht, zu teure Ware bleibt einfach liegen, Freunde. (rm)

Businessweek

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