AT&T, die MPAA und die Netzneutralität

Allgemein

Einen Hinweis darauf gibt vielleicht eine bereits im Sommer erfolgte Eingabe der Motion Picture Association of America (MPAA) an die Regulierungsbehörde FCC. Darin sprachen sich die Hollywood-Lobbyisten vehement gegen jegliche gesetzliche Regelungen für die Netzneutralität aus. Sie befürchteten offenbar, dass solche Gesetze die Internet-Provider an filternden und blockierenden Maßnahmen hilndern könnten.

Von der Filterung urheberrechtlich geschützter Inhalte wiederum redet AT&T, seit die Firma nicht mehr nur in Festnetz und Mobilfunk macht, sondern auch im Kabel-TV-Geschäft aktiv ist. Bei einer Podiumsdiskussion während der CES waren sich Vertreter des Telekomriesen AT&T, des MPAA-Mitglieds NBC Universal, von Microsoft und verschiedenen Produzenten digitaler Filter darüber einig, dass die Zeit für die Filterung digitaler Inhalte auf der Netzwerkebene gekommen sei. Möglich werden soll das durch digitale Fingerabdrücke, mit denen Copyright-geschützte Inhalte versehen werden.

Besonders aktiv propagieren die massive technische Abschottung das Medienkonglomerat NBC Universal und ihr Chefjustiziar Rick Cotton, der für seine Firma bereits seit drei Jahren gegen YouTube im Dauereinsatz ist. Cotton hofft jetzt auf eine wasserdichte technische Blockade: „Das Volumen des Peer-to-peer-Traffics online, hauptsächlich von urheberrechtlich geschütztem Material, ist überwältigend. Das darf so nicht akzeptiert werden und weitergehen.“

Für Mike Masnick von Techdirt spielt sich etwas ganz anderes ab: „Wir erleben ein Zusammenwirken von Firmen, die zu kurzsichtig sind, um die Veränderungen des Marktes zu erkennen. Sie arbeiten zusammen und versuchen, gegenseitig ihre überholten Geschäftsmodelle abzusichern. Hoffentlich werden es der Kongress und die FCC unmöglich machen, der Rest der Welt wird einfach an ihnen vorbeiziehen und die neuen Geschäftsmodelle für morgen entwickeln.“

(bk)

Techdirt

Inquirer: FCC untersucht Comcasts Bittorrent-Blockade

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