Intel & die Angst vor der Rezession
Nach schwachen Zahlen (wir berichteten) und einem verhaltenen Ausblick ins noch junge Jahr verliert Intel nun massenhaft seine Aktionäre. Bei den Anlegern geht derzeit die Angst um, dass die US-Wirtschaft in die Rezession stürzt (sogar von Depression wird vereinzelt bereits gesprochen) und die zyklische Halbleiterbranche als erstes mitgerissen werde. Zwar beteuert Intel-CEO Paul Otellini fast im Stundentakt, dass Intel 75 Prozent seiner Umsätze außerhalb der USA erwirtschaftet, doch Marktbeobachter unken bereits, dass zumindest auch asiatische Schwellenländer betroffen sein dürften.
Zu schaffen machen Intel aber nicht nur makroökonomische Bedingungen, sondern auch der anhaltende Preisverfall bei NAND-Speicherchips. Die durchschnittlichen Verkaufspreise fielen stärker als erwartet. Das verhagelte auch schon Samsung die Bilanz. Hier liegen Intels Hoffnungen nun auf das Ventures mit STMicroelectronics und Francisco Partners: Im Frühjahr soll die gemeinsame Produktion von Flashspeicher anlaufen.
Im Sog der Pessimisten dringen immerhin einige Analystenstimmen durch, die auf Intels jüngste Erfolge hinweisen. So stecken deren Prozessoren im neuen MacBook Air. Auch habe man deutlich verbesserte Bruttomargen vorzuweisen: Dank dem Umstieg auf 45-Nanometer-Prozesstechnik stieg dieser Wert von 49,6 auf 58,1 Prozent an, was die Ertragssituation des Konzerns eigentlich künftig spürbar bessern sollte, sofern nicht der Welthandel komplett die Biege macht… (rm)