DVB-S-Receiver mit Festplatte
Das TV-Programm im Griff

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Videoarchiv ohne Bandsalat

DVB-S-Receiver mit Festplatte

Die komplette Videosammlung ist an einem zentralen Ort gespeichert und lässt sich auf Knopfdruck schnell abspielen. Zukunftsmusik? Keinesfalls, denn mit einem DVB-S-Receiver brauchen Anwender kein Filmarchiv mehr, das gleich mehrere Regalmeter belegt. Stattdessen können sie die Videos kurzerhand auf die integrierte Festplatte speichern. Gerade Besitzer von VHS-Videorekordern dürften sich verwundert die Augen reiben, was mit den praktischen Satelliten-Empfangsgeräten alles möglich ist. Die Festplattengrößen beginnen typischerweise bei 80 GByte; einige Modelle wie beispielsweise der Topfield TF4000PVR plus verfügen sogar über ein 400 GByte großes Laufwerk, auf das mehrere hundert Stunden Videomaterial in PAL-Qualität passt.

Fortschrittlich: Die Dreambox DM-7020 setzt auf Linux und ist mit Festplattengrößen zwischen 80 und 500 GByte zu haben.

Bereits auf eine vergleichsweise kleine 80-GByte-Festplatte des DVB-Empfangsgeräts passen schon rund 50 Stunden Videos. Zudem genügt ein Knopfdruck, um eine Liste aller auf Festplatte aufgenommenen Filme zu erhalten. Nerviges Hin- und Herspulen wie zu VHS-Zeiten entfällt ebenso wie manch ärgerlicher Bandsalat. Und da jede Information digital gespeichert wird, bleibt die Bild- und Tonqualität auch nach 100-maligem Anschauen gleich. Sogar einfache Videoschnittfunktionen sind mit an Bord. Die machen einem Profi-Schnittprogramm zwar keine Konkurrenz, reichen aber völlig aus, um Videos zu teilen oder bestimmte Filmsequenzen zu markieren und zu löschen. Schöner Nebeneffekt: Lästige Werbeblöcke können Anwender damit wirkungsvoll entfernen.

Festplatten-Rekorder oder DVB-Gerät?

DVB-S-Receiver mit Festplatte

Nicht nur Satelliten-Receiver zeichnen das laufende Fernsehprogramm auf. Diese Disziplin beherrschen auch Festplatten- und DVD-Videorekorder, richten sich allerdings an eine etwas andere Kundschaft. Keine der beiden Geräteklassen ist automatisch besser als die andere, bringt aber individuelle Vor- und Nachteile mit sich. Daher gleich die wichtigste Frage vorweg: Mit welchem Gerät ist man am besten bedient ? mit einem Satelliten-Receiver oder doch besser mit einem Festplatten- oder DVD-Videorekorder?

Digitaler VHS-Kollege: der Festplatten-Rekorder

Wer einen vollwertigen Nachfolger des VHS-Videorekorders braucht, wird mit einem Satelliten-Receiver nicht glücklich. Diese Geräte unterstützen nämlich ausschließlich Digital-TV. Das analoge Fernsehprogramm können sie dagegen nicht empfangen. Dafür braucht es einen mit Festplatte oder DVD-Laufwerk ausgestatteten Videorekorder. Neuere Modelle empfangen per DVB-T immerhin auch digital terrestrisches Fernsehen. Allerdings ist DVB-T nicht flächendeckend verfügbar, gerade in ländlichen Gebieten ist der Empfang oftmals problematisch. Dafür sind die Festplatten- oder DVD-Videorekorder vielseitig: Die Geräte können Videosignale auch vom Videorekorder oder der Kamera aufnehmen und sind zudem vollwertige DVD-Abspielgeräte.

Satellitenprogramme nur mit DVB-Receiver

Für Satelliten-Fernsehen braucht es den passenden DVB-S-Receiver. Die Geräte holen daneben auch digital kabelgebundenes (DVB-C) und digital terrestrisches Fernsehen (DVB-T) ins Haus. Das schließt beim Satellitenempfang neben Fernseh-Kanälen auch jede Menge Radiosender mit ein. Abhängig vom angepeilten Satelliten kann man sich so ein recht umfangreiches Programmpaket zusammenstellen. Auch kostenpflichtige Sender wie Premiere setzen einen Satelliten-Receiver voraus. Um verschlüsseltes Satellitenfernsehen freizuschalten, darf ein Common Interface (CI) keinesfalls fehlen. Die Entschlüsselung der chiffrierten Sender übernimmt dabei die Hardware des Satelliten-Receivers.

Empfehlenswerte DVB-S-Empfänger wie den mit einer 160 GByte großen Festplatte ausgestatteten Kathrein UFS 821si gibt es ab rund 350 Euro.

Verlustfreie Video- und Ton-Aufnahmen

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Ein weiterer großer Vorteil von Satelliten-Receivern ist die gute Aufzeichnungsqualität von Bild und Ton. Zeichnet man mit einem solchen Gerät eine Sendung auf, bleiben sämtliche Mehrkanalinformationen wie Tonspuren oder Sound-Formate wie Dolby Digital 5.1 vollständig erhalten. Bei herkömmlichen Festplatten- oder DVD-Videorekordern ist der Ton dagegen auf Stereoklang beschränkt (Dolby Surround). Die Aufnahmen werden bei diesen Geräten zudem in das DVD-Format MPEG-2 konvertiert und landen deshalb nicht verlustfrei auf DVD oder Festplatte. Zwar gibt es je nach Modell mehrere Aufnahmemodi, bei denen abhängig von der Qualitätsstufe beispielsweise zwischen einer und 10 Stunden Video auf eine DVD passen. Mit steigender Kompressionsrate verringert sich die Qualität aber deutlich.

Schon für 200 Euro bekommt man mit dem Grundig DSR 4530 einen vollwertigen Sat-Empfänger mit 80 GByte großer Festplatte.

Eine vom DVD-Videorekorder erstellte DVD lässt sich direkt auf dem PC anschauen und auf diesen überspielen. Soviel Flexibilität hat man mit den Satelliten-Receivern meistens nicht. Zum Archivieren von Filmen eignen sie sich zwar ebenfalls problemlos, doch verfolgt jeder Hersteller hier ein anderes Speicherkonzept. Daher landen die Videos mal auf internen Festplatten, müssen oftmals aber auch auf externen Laufwerken gespeichert werden. Bei Satelliten-Receivern ist ein Datenaustausch mit dem Computer trotz vermeintlich passender Schnittstellen wie USB zudem nur selten vorgesehen. Die USB-Schnittstelle dient häufig nur dazu, neue Firmware-Versionen aufzuspielen.

EPG und Timeshiftig

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Wichtig: elektronische Programmzeitschrift Unabhängig von der Geräteklasse sollten Anwender bei vermeintlichen Schnäppchen besonders vorsichtig sein. Denn oftmals muss man bei Billig-Angeboten von Satelliten-Empfangsgeräten und Festplatten-Videorekordern auf viele Komfort-Merkmale verzichten, die teureren Geräten vorbehalten sind. Dazu zählen zum Beispiel praktische Extras wie eine elektronische Programmzeitschrift (EPG). Diese liefert die Information zum aktuellen und künftigen Fernsehprogramm direkt auf den Fernseher. Über EPG können Anwender Sendungen direkt aufnehmen und müssen nicht mehr umständlich Anfangs- und Endzeiten eintragen. Die meisten TV-Sender liefern ihre Programmvorschau üblicherweise für die nächsten ein bis zwei Wochen im Voraus.

Radix bietet seinen eleganten Satelliten-Empfänger Alpha 4000 PVR mit Festplattengrößen zwischen 80 und 400 GByte an.

Volle Kontrolle: zeitversetztes Fernsehen Ein ebenfalls sehr komfortables Feature ist Timeshifting, also gleichzeitiges Aufnehmen und Abspielen von TV-Aufnahmen. Damit kann sich man etwa die Aufzeichnung der ersten Halbzeit eines Fußballspiels schon ansehen, während das Gerät parallel dazu die Schlussphase aufnimmt. Mittels Pause-Funktion entscheidet man bei Live-TV, welches Programm man wann ansehen will. Ein Knopfdruck auf die Fernbedienung hält die laufende Sendung an und speichert sie im Hintergrund auf Festplatte oder DVD. Denn nicht nur Festplattenrekorder, sondern auch DVD-Rekorder unterstützen dieses Feature – wenn auch nur mit DVD-RAM-Medien. Zudem bieten viele preiswerte Geräte kein Timeshifting.

Neue Gerätegeneration für HDTV-Empfang

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Um das Schlagwort hoch auflösendes Fernsehen (HDTV) kommt man auch bei den Satelliten-Receivern nicht mehr herum. Mittlerweile entwickelt sich der HDTV-Receivermarkt rasant. Und inzwischen hat auch fas
t jeder namhafte Hersteller sein Produktportfolio um ein passendes Modell ergänzt. Die Geräte empfangen nicht nur über DVB-S ausgestrahlte Satellitenprogramme, sondern kommen auch mit DVB-S2-Sendungen zurecht. In diesem Übertragungsformat werden alle HDTV-Sendungen ausgestrahlt. Dazu zählen zum Beispiel die Bundesligapartien von Premiere HD. Auch HDTV-Kanäle wie Anixe HD, Pro Sieben Sat 1 HD oder das kostenpflichtige Angebot Discovery HD nutzen das Format.

Pay-TV-tauglich: Der DVB-Receiver Philips DSR9005 unterstützt HDTV und kann auch das HD-Angebot von Premiere empfangen.

Mittlerweile gibt es in auch diesem Segment schon Geräte mit integrierter Festplatte wie beispielsweise den Humax iCord HD 160GB, die Reelbox Avantgarde oder den Technisat-Receiver DigiCorder HD S2. Diese Geräte sind jeweils in der Lage, neben herkömmlichem Fernsehen auch hoch auflösende Sendungen ohne Qualitätsverslust zu speichern.

Zukunftssicher, weil abwärtskompatibel

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Die wichtigste Nachricht für Sparfüchse: Wer sich einen Satelliten-Receiver kauft, der hoch auflösendes Fernsehen unterstützt, braucht nicht zwangsläufig auch einen dazu passenden hoch auflösenden Fernseher. Sämtliche dieser Geräte sind nämlich abwärtskompatibel zum DVB-S-Standard, in dem Satellitenprogramme gesendet werden. Deshalb geben die HDTV-fähigen Satelliten-Receiver in normaler Auflösung übertragene TV-Sendungen ohne weiteres zu einem herkömmlichen Fernseher weiter. Klar ist jedoch, dass die Geräte erst mit einem HDTV-Fernseher ihre Vorteile ausspielen können.

Verlustfrei: Über die HDMI-Schnittstelle gelangen HDTV-Videos ohne Qualitätsverlust von der Set-Top-Box auf den Fernseher.

Damit beim Übertragen der 720p- und 1080i-Videos keine Qualitätsverluste entstehen, sollten Fernseher und HD-Receiver die Videodaten über die digitale HDMI-Schnittstelle austauschen. Diese übermittelt sowohl Bild- als auch Toninformationen und stellt nicht selten auch herkömmliche Fernsehsender besser dar. Viele Set-Top-Boxen verfügen über einen so genannten Upscaler, der PAL-Bilder auf HD-Auflösung hochskaliert. Dabei darf man allerdings keine signifikante Verbesserung erwarten. Besser als über den analogen Scart-Anschluss übertragene Videos sehen die hochskalierten Filme jedoch allemal aus.

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