Symantec Norton SystemWorks
Windows-Tuning in Gelb
Live-Tools von CD
Symantec Norton SystemWorks
Äußerst praktisch ist, dass die wichtigsten Programme von Norton SystemWorks auch direkt von CD starten, ohne Installation. Das klappt allerdings nicht immer reibunslos: je nach Konfiguration des Betriebssystems – im Test: Windows Vista – ist eine Aktualisierung der Windows-Runtime-Komponenten erforderlich, die einen Neustart verlangen. Der entsprechende Dialog bittet den User, die eingelegte Programm-CD zu entfernen. Wer der Aufforderung folgt, wird aber sogleich mit mehreren Fehlermeldungen konfrontiert, dass eine benötigte CD fehle. Wirklich negative Auswirkungen hat das aber nicht.
Die meisten Tools von SystemWorks, wie etwa der WinDoctor, lassen sich auch direkt von CD nutzen. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Im zweiten Anlauf startet SystemWorks dann folgende Utilitys von der CD: Norton Cleanup, Norton DiskDoctor, WinDoctor und WipeInfo. Ein wesentlicher Nachteil der Nutzung im Live-Modus ist jedoch, dass SystemWorks kein Protokoll anlegt, so dass sich Änderungen nicht mehr rückgängig machen lassen. Das wäre aber bei einem Tuning-Tool unbedingt zu empfehlen. Wünschenswert wäre das Speichern der Änderungen zum Beispiel auf einem USB-Stick oder in einem speziellen Verzeichnis auf der Festplatte.
Der schnelle Speichertest ist in Teil von Checkit Diagnostics, das separat installiert werden muss. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Die Tools im Detail
Symantec Norton SystemWorks
Norton Cleanup entfernt temporäre Internetdateien, bietet aber nach dem CD-Start keinerlei Optionen, was skeptische Nutzer etwas nervös machen dürfte. Ohnehin kann man die Dateien leicht manuell unter Zuhilfenahme der Browserfeatures löschen.
Norton DiskDoctor soll Partitionen und Datenträger auf Fehler und Probleme analysieren, präsentiert zunächst aber einige Fehler bei der Erkennung von Volumes. Dass ein DVD-Laufwerk am System angemeldet, aber kein Datenträger vorhanden ist, sollte das Programm aber nicht gleich mit einer Fehlermeldung quittieren. Eine versteckte Partition bleibt DiskDoctor im Test leider verborgen. Bei der Oberflächenanalyse der Festplatte sowie der Dateisystemstruktur kommt das Tool zügig voran. Der Report ist aber nicht immer hilfreich für ungeübte Benutzer. Diese werden mit einer Meldung wie »Volumebitmap ist falsch« erstmal nichts anfangen können.
WinDoctor untersucht die Registry, Systemdateien und Verknüpfungen unter Windows XP und Vista. Die Analyse ist schnell erledigt: im Test findet das Utility immerhin 181 potenzielle Probleme, von denen sich mindestens 8 als False Positives erweisen. Die Reparatur kann in einem Rutsch erfolgen, Anwender können sich aber auch für einzelne Problemlösungen entscheiden und andere ignorieren. Um diese Entscheidung zu treffen, ist ein gutes Verständnis von Systemeigenschaften notwendig. Im Test verursacht die automatische Problemlösung des WinDoctors jedoch keine schmerzhaften Nachwirkungen.
WipeInfo entfernt zuverlässig und unwiederbringlich Daten von Speichermedien (so genanntes Sanitizing). Benutzer können einzelne Dateien, Ordner und ganze Laufwerke sicher löschen. Die Optionen dafür sind sehr gut: Die Anzahl der Überschreibvorgänge ist ebenso individuell einstellbar wie die Hex-Daten, die geschrieben werden sollen. Sinnvoll ist zudem, dass vor dem Löschen von schreibgeschützten, versteckten und Systemdateien der Benutzer dies bestätigen muss. Das verhindert das versehentliche Löschen wichtiger Daten. Wer sich ganz sicher ist, kann die Nachfrage aber auch deaktivieren.
Als Alternative zu WipeInfo bietet sich jedoch auch das kostenlose Eraser an, das inzwischen ebenfalls Vista-kompatibel ist.
Checkit Diagnostics listet in einer Thread- und Registerstruktur übersichtlich viele Systeminformationen auf. Daneben sind einige Systemtests im Angebot, die Speicher, Video, Grafik, CPU und Laufwerke prüfen. Die Auswahl ist sinnvoll und nützlich – die gebotenen Informationen helfen aber nur Systemprofis wirklich weiter, die sich diese Infos auch direkt aus dem System holen können.
WinDoctor zeigt Unzulänglichkeiten zwar übersichtlich an. Einsteiger dürften mit den Angaben aber überfordert sein. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Kleine Schwächen
Symantec Norton SystemWorks
Neben den bereits angesprochenen Schwächen, fallen noch einige weitere Punkte unangenehm auf, die sich zwar nicht auf die Funktionsweise der Programme auswirken, aber einen faden Beigeschmack hinterlassen: So erkennt SystemWorks im Test den Virenscanner von Avira, meldet eine vermutete Inkompatibilität und empfiehlt, das Produkt der Konkurrenz zu löschen. Eine doch recht unverschämte Empfehlung.
Den Virenscanner von Avira mag SystemWorks offensichtlich nicht. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
SystemWorks ist zumindest in der Basic-Version ein eher kleines Programmpaket. Dass Symantec dafür eine Zwangsaktivierung mit Registrierung verlangt, erscheint übertrieben. Zumal diese nicht ganz problemfrei abläuft: eine Registrierung mit einer Mail-Adresse bei gmail.com scheitert, erst die Alternative googlemail.com macht keine Schwierigkeiten.
Im Hauptfenster von SystemWorks meldet ein großer roter Button »Risiko«. Darunter bietet ein roter Balken an, die Fehler zu beheben. Doch welche Fehler, und was wird behoben? Dem Benutzer verlangt diese Option viel Vertrauen ab.
Worin das Risiko besteht und was SystemWorks dagegen zu tun gedenkt, bleibt dem Anwender verborgen. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Das Icon der Norton System Protection lässt sich nicht ohne weiteres über die Optionen aus dem System-Tray entfernen. Nutzer sollten aber sofort die Möglichkeit haben, die Überwachung zu deaktivieren, obwohl die Tools auf dem PC installiert sind.
Wer mehr will…
Symantec Norton SystemWorks
… muss auch mehr Geld ausgeben. Für 20 Euro mehr, gibt es die Standard-Edition von SystemWorks. Diese beinhaltet zusätzlich Norton Antivirus 2008 mit Signatur-Updates für ein Jahr sowie verhaltensbasiertem Virenschutz auch für Browser und Instant Messenger und Überwachung des ein- und ausgehenden Virenverkehrs.
Für weitere 10 Euro liefert Symantec zusätzlich Norton Save & Restore 2.0 mit. Das Tool sichert Daten in Form inkrementeller und auf Wunsch verschlüsselter Backups einzelner Dateien oder Verzeichnisse sowie als Images ganzer Partitionen und Festplatten. Nach einem Totalabsturz offeriert Save & Restore auch eine Systemwiederherstellung. Im Test
haben wir die Basic-Version untersucht, die beide genannten Zusatzprogramme nicht enthält und sich auf Systemanalyse und -pflege konzentriert.
Fazit
Symantec Norton SystemWorks
Im Lauf der Zeit haben die Norton Utilities – trotz ihres grundsätzlichen Nutzens – durchaus an Notwendigkeit eingebüßt. Schuld daran sind nicht zuletzt die immer umfassenderen Funktionen, die bereits das Betriebssystem mitbringt, sowie zahlreiche hervorragende Freeware-Tools. Die Bedienung der SystemWorks fällt sicher auch Einsteigern leicht. Dennoch können diese nicht mit allen Informationen etwas anfangen. Gerade bei der Behebung von Registry-Problemen sind sie auf die Empfehlungen des Programms angewiesen, das aber mitunter nicht genug erklärt.
Dem kundigen Windows-User macht SystemWorks die Systempflege durchaus komfortabler, muss sich aber der Konkurrenz aus dem Freeware-Lager stellen und erscheint mit 40 Euro für die Basic-Edition recht teuer. Im Test schlägt sich SystemWorks indes gut und arbeitet schnell und zuverlässig. Das von Symantec versprochene »Steigern der Computerleistung und Optimieren des Computers« sollte man jedoch nicht überbewerten, da zum Beispiel ein ordentlicher Defragger nicht enthalten ist.
Norton SystemWorks
Hersteller: Symantec
Internet: www.symantec.de
Preis: 40 Euro (Basic), 60 Euro (Standard), 70 Euro (Premier)
Note: befriedigend
Leistung (40%): gut
Ausstattung (30%): ausreichend
Bedienung (30%): befriedigend
Das ist neu
zertifiziert für Vista
Norton Antivirus 2008 (nur in der Standard- und Premier-Version)
Norton Save & Restore 2.0 (nur in der Standard- und Premier-Version)
Systemvoraussetzungen
Betriebssysteme: Windows XP SP2/Vista
Prozessor: Pentium II/300 MHz
Arbeitsspeicher: 256 MByte
Festplattenspeicher: 300 MByte