Sicherheit komplett gratis: Security-FreewareSecurity-Suite im Eigenbau

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Kostenlos Antivirus, Firewall und Antispyware

Sicherheit komplett gratis: Security-Freeware

Sicherheitspakete bestehen in der Regel aus mehreren Modulen, die zusammen einen Rundum-Schutz bieten sollen. Hier erfahren Sie, durch welche Gratis-Lösungen Sie die einzelnen Komponenten ersetzen können

Auf dem Freeware-Markt gibt es einige Programme, die ihren teuren Pendants insbesondere bei signaturbasierter Erkennung in nichts nachstehen. Als zuverlässiges Antiviren-Tool unter den Gratis-Angeboten zählt seit Jahren AntiVir PersonalEdition Classic von Avira. Die Software bietet eine gute Erkennung von bekannten Schädlingen und eine kurze Reaktionszeit bei der Bereitstellung neuer Signaturen. Weitere Vorteile: Der Hintergrundscanner von AntiVir arbeitet Ressourcen schonend, und das Programm versorgt sich selbst mit Updates. Auf eine E-Mail-Analyse muss der Anwender allerdings verzichten. User müssen darauf achten, sofort nach der Installation ein Update zu machen.

Kostenloses Antiviren-Tool: AntiVir Personal Edition.

Der Einsatz von Desktop-Firewalls in umstritten. Während die einen behaupten, selbst eine unsichere Firewall sei besser als keine Firewall, sehen die anderen in einer Firewall, die auf dem System läuft, das sie schützen soll, ein Risiko. Wer dennoch auf eine Firewall vertrauen will, sollte von der XP-eigenen Abstand halten. Zwar blockiert sie eingehende Verbindungen zuverlässig, doch ausgehende Verbindungen nicht konsequent genug. Nur wenn eine Anwendung als Server fungiert, also eine eingehende Verbindung erwartet, meldet die Firewall dies. Ein Trojaner etwa, der sich auf dem Rechner eingenistet hat und private Daten nach Hause funkt, wird so nicht daran gehindert. Nutzer sollten daher statt der Windows-Firewall ZoneAlarm einsetzen. Diese Software unterbindet neben eingehenden auch ausgehenden Datenverkehr – zwar nicht perfekt, dafür aber benutzerfreundlich.

Die kostenlose Firewall ZoneAlarm überprüft ein- und ausgehenden Datenverkehr.

Spyware nistet sich auf dem Computer ein und protokolliert das Surfverhalten der Benutzer. Die gesammelten Daten werden oft an den Autor des Schädlings gesendet, der die Informationen verkauft. Zwar entfernt AntiVir auch Spyware, doch sollte man sich nicht alleine auf das Antiviren-Tool verlassen. Ein Spezialist ist gefragt: Spybot Search&Destroy. Die Freeware findet lästige Schnüffelsoftware auf dem Rechner und beseitigt sie. Neben Spyware entfernt das Tool auf Wunsch auch Surfspuren wie Cookies und temporäre Dateien. Anwender, die sich nicht sicher sind, ob sie einen Fund bedenkenlos entfernen können, erfahren in der rechten Randspalte weitere Details. Über die graue Schaltfläche müssen Sie diese gegebenenfalls erst aufklappen. Falls doch mal eine wichtige Datei gelöscht wurde, holt die Option »Wiederherstellen« sie zurück.

Ein Anti-Spyware-Programm wie Spybot Search&Destroy findet Spione, die übers Web kommen.

Anti-Rootkit, Backups und Tuning

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Rootkits sind keine Schädlinge, machen aber mit diesen gemeinsame Sache: Sie versuchen Viren, Würmer und Trojaner so gut zu verstecken, dass kein Antiviren-Programm sie findet. Hier kommen spezielle Anti-Rootkit-Tools zum Einsatz. Im Gegensatz zu Antiviren-Software und Firewalls gilt hier: Je mehr Programme der Anwender nutzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein Rootkit zu finden. Denn von einer perfekten Leistung sind die Anti-Rootkits weit entfernt. Hinzu kommt die teilweise komplizierte Bedienung. Hier sind Blacklight von F-Secure, Anti-Rootkit von AVG und Anti-Rootkit von Sophos noch die benutzerfreundlichsten. Für User, die sich mit dem System gut auskennen, empfehlen sich Rootkit Unhooker und Gmer. Mit letzterem können Sie über den Button »Kill all« im Reiter »Processes« alle Prozesse bis auf csrss.exe und gmer.exe beenden. Damit wird auch das Rootkit beendet. Über die Kommandozeile kann man nun ein Antiviren-Programm starten und nach der ungeschützten Malware fahnden. Wichtig: Da sich Rootkits tief ins System eingraben, kann beim Entfernen vieles zerstört werden. Daher sollten Anwender vorher immer ein Backup der wichtigsten Dateien machen.

Anti-Rootkit-Tools wie Gmer finden und beseitigen die lästigen “Malware-Verstecker”

Backups? Zu Lieferumfang moderner Security-Suiten gehören mittlerweile auch Backup-Module, die wichtige Dateien und Einstellungen regelmäßig und automatisch sichern – auch das ist Teil der (Daten-)Sicherheit. Was viele nicht wissen: In Windows XP ist schon eine Backup-Lösung integriert. Über »Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme/Sicherung« starten Anwender die Software. Entfernen Sie zunächst das Häkchen vor »Immer im Assistentenmodus starten« und starten Sie das Programm anschließend neu. Im Register »Sichern« wählen Sie die Laufwerke und Ordner, die Sie sichern wollen. Der Eintrag »System State« steht für persönliche Systemeinstellungen. Ein Klick auf »Sicherung starten« bringt Sie zu einer Übersicht, in der Sie einen Zeitplan für automatische Backups erstellen können. Tun Sie dies zum ersten Mal, müssen Sie dem Programm mitteilen, welches Benutzerkonto diesen Task ausführen soll. Über den Reiter »Medien wiederherstellen und verwalten« im Hauptfenster stellen Sie die Sicherung bei Bedarf wieder her.

Schon drin in Windows XP: Ein Backup-Tool.

Tuning in Security-Tools? Zahlreiche Hersteller wollen die neue Generation ihrer Sicherheits-Suiten mit Tuning-Features aufwerten und bieten eine Defragmentierung der Festplatte, das Löschen von Surfspuren oder die Säuberung der Registry an. Ob diese Funktionen in eine Security-Software gehören, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist: Diese Features bekommen Anwender mit dem Tool Ccleaner auch gratis. Hinter dem Button »Cleaner« lassen sich die typischen Gebrauchsspuren von Windows entfernen. Dazu gehören Cookies, temporäre Internet-Dateien, die Browser-History oder die Liste der zuletzt geöffneten Dokumente. In den Einstellungen können Sie bestimmen, welche Cookies Sie behalten wollen. Außerdem bereinigen User mit Ccleaner die Registry und Autostarteinträge. Zuvor können Sie ein Backup der Registrierungs-Datenbank anlegen, um Änderungen bei Problemen rückgängig zu machen. Einen Defragmentierer hat Windows XP übrigens schon an Bord. Sie finden ihn unter »Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme«.

Und was ist noch unsicher?

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Digitale Schädlinge werden inzwischen so schnell gezüchtet, dass man ihnen mit bloßen Signaturupdates nicht mehr beikommt. Daher statten die meisten Hersteller ihre Antiviren-Software mit verhaltensbasierter Erkennungsroutinen aus. Ein Hintergrundwächter kontrolliert Stellen i
m System, in denen sich Viren einnisten könne. Bei einem verdächtigen Vorgang schlägt das Programm Alarm. Ein besonders sensibler Ort ist die Registry. Haben Sie zuvor schon Spybot installiert, haben Sie damit auch TeaTimer eingerichtet. Das Tool läuft ständig im Hintergrund und meldet Zugriffe auf die Registry. Will sich also ein Trojaner dort einnisten, schlägt TeaTimer Alarm. Das gleiche geschieht allerdings auch bei der Installation einer harmlosen Software. Im Endeffekt muss der Anwender selbst entscheiden, ob er den Zugriff erlaubt oder nicht. An dieser Stelle muss man klar sagen: Mit einer ausgeklügelten proaktiven Erkennung, die einen unbekannten Schädling anhand von Verhalten und virenähnlichem Programmcode erkennt, kann keine Freeware dienen. Das bleibt den kostenpflichtigen Antiviren-Tools vorbehalten.

Vista: Sicher, aber nicht sicher genug: Auch wenn Vista starker Kritik ausgesetzt ist, hat Microsoft damit immerhin das sicherste Windows aller Zeiten entwickelt. Zum einen bringt es mit der Benutzerkontensteuerung und den so genannten Verbindlichkeitsstufen eine besonders sichere Architektur mit. Zum anderen sind schon viele Security-Tools von Haus aus integriert.

Freeware für ein BISSCHEN Sicherheit

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Darauf können Sie verzichten: Unter Windows Vista können Sie etwa auf ein externes Backup-Modul verzichten. In der Systemsteuerung finden Sie unter »System und Wartung/Sichern und Wiederherstellen« ein ausgezeichnetes Backup-Programm, das nicht nur dateibasierte Sicherungen anlegt, sondern auch Images kompletter Partitionen erstellt. Die Vista-Firewall genügt den meisten Ansprüchen und filtert nicht nur ein- sowie ausgehenden Verkehr, sondern lässt sich über das entsprechende MMC-Snap-In sehr detailliert konfigurieren. Geben Sie dazu in das Suchfeld des Startmenüs »wf.msc« ein.

Die Vista-Firewall beseitigt die ärgsten Zugriffs-Probleme.

Entgegen vieler Gerüchte liefert Microsoft keinen Viren-Scanner mit Vista aus. Das heißt: Ein entsprechendes Programm wie AntiVir ist Pflicht. Das integrierte Antispyware-Tool Defender ist nicht sehr zu empfehlen. Anwender sollten zusätzlich auf Spybot Search&Destroy setzen. Gleiches betrifft auch die Bekämpfung von Rootkits. Auch für Vista gilt: Tuning ist Geschmackssache und nicht essentiell für die Sicherheit. Ccleaner ist jedenfalls kompatibel zu Vista.

Nicht so toll in seiner Leistung: Der enthaltene Windows Defender.

Fazit: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Das gilt für teure Sicherheitslösungen und kostenlose Programme gleichermaßen, denn alle Schädlinge findet keines der Tools. Als erfahrener Anwender, der nicht jeden Mail-Anhang öffnet oder keine Dateien von dubiosen Webseiten herunterlädt, genügt Ihnen die Minimalausstattung bestehend aus AntiVir und Windows-Firewall. Für alle, die es sicherer mögen, sind die hier vorgestellten Tools eine sinnvolle Option. Allerdings müssen Sie sich auch über die Nachteile im Klaren sein: Die Module befinden sich nicht unter einer einheitlichen Programmoberfläche und einen Support gibt es nur über Foren mit hilfsbereiten Freiwilligen – dafür sind sie kostenlos.

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