SCO – es lebt!

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Prozesse verloren, Geschäftsmodell schon lange weg, die Firmenbeerdigung stand bevor. Warum setzt jemand im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gutes Geld zur Wiederbelebung von SCO ein?

Die Kohle kommt von Stephen Norris Capital Partners, und mit im Boot sind ungenannte Geldgeber aus dem Nahen Osten. Norris hat schon größere Dinger gedreht, war unter anderem Berater des 25 Milliarden $ schweren Prince Alwaleed bin Talal Al Saud und seiner Kingdom Holding Company und deichselte für ihn die Übernahme von in Bedrängnis geratenen Firmen. Dabei entstand auch eine Gates Connection, denn Alwaleed und Bill Gates warfen ihr Geld zur Übernahme der Four Seasons Hotels zusammen. Heute gehören Al-Waleed und Gates jeweils 45 Prozent der Hotelkette. Die Zusammenarbeit erwies sich auch für Microsoft als nützlich, wie die International Herald Tribune in Erfahrung brachte:

„Gates und Alwaleed arbeiteten seit mindestens zwei Jahren zusammen. Nach einem Essen zu Beginn des Jahres 2004 in Gates’ Haus in Bellevue, Washington, stimmte Alwaleed zu, Möglichkeiten zu sondieren, um bei Microsofts Expansion in Saudi-Arabien behilflich zu sein.“

5 Millionen Dollar fließen jetzt direkt in SCO, um die Firma aus der Totenstarre zu holen und in die eigenen Hände zu bekommen. Der Rest läuft als Darlehen, das die Firma aus künftigen Gewinnen zurückzahlen soll.

Gewinne ohne geschäftliche Basis und Umsätze? Die Rede ist von „einer großen Palette von Produkten und Dienstleistungen, einschließlich vielen neuen Innovationen, die fertig sind oder bald bereit sind, um in den Markt eingeführt zu werden“. Noch nebelhafter ist von einem Reorganisationsplan die Rede, der die Firma in die Lage versetzte, „SCOs rechtliche Ansprüche bis zu ihrer abschließenden Klärung zu führen“. Könnte alles oder nichts heißen – friedlicher Abschluss der sinnlosen Prozesse oder eine erneute Attacke gegen die Welt der freien Software.

Ein Rätsel führt zum nächsten. Vor ein paar Stunden kroch der langjährige SCO-Boss Darl McBride aus den wabernden Nebeln. Er verliert sein Amt und wird seine absurden Sprüche bald nicht nicht mehr als CEO der Zombie-Firma SCO abgeben können.

(bk)

Groklaw

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