Mehr Offenheit: Strategiewechsel bei Microsoft
Ein umfangreicher Strategiewechsel steht bei Microsoft an. Wie man gestern mitteilte, sollen künftig mehr Informationen zu Produkten und Technologien veröffentlicht werden, um die Interoperabilität der Microsoft-Programme voranzutreiben. »In den vergangenen 33 Jahren haben wir viele Informationen mit huntertausenden Partner auf der ganzen Welt ausgetauscht und eine Industrie aufgebaut, doch die heutige Ankündigung stellt eine signifikante Erweiterung zu noch größerer Transparenz dar«, erklärte Steve Ballmer.
Zu den neuen Prinzipien zählt, dass man für offene Verbindungen und die Protabilität von Daten sorgt, Industrie-Standards besser unterstützt und offener mit Kunden und der Industrie – die Open-Source-Gemeinde eingeschlossen – zusammenarbeitet. »Die Kunden brauchen Software-Anbieter, die Programme und Services liefern, die flexibel genug sind, dass jeder Entwickler über offene Schnittstellen eigene Anwendungen einfügen oder komplett neue Lösungen entwickeln kann«, sagte Microsofts Chef-Softwarearchitekt Ray Ozzie.
Die neue Offenheit bezieht sich laut Microsoft auf Windows Vista inlusive dem .NET-Framework, Windows Server 2008, SQL Server 2008, Office 2007, Exchange Server 2007, und Office SharePoint Server 2007 – sowie künftige Versionen dieser Programme.
Um die Kommunikation mit Software anderer Firmen zu verbessern, will man umfangreiche Dokumentationen zu den APIs und Kommunikationsprotokollen der Microsoft-Programme veröffentlichen. Etwa 30 000 Seiten, die man bisher kaum herausrückte, hat man bereits bereitgestellt. Zudem will man künftig besser kommunizieren, welche Protokolle von Patenten abgedeckt werden. Sie sollen gegen geringe Gebühren genutzt werden können – von der Open-Source-Gemeinde für nicht-kommerzielle Anwendungen sogar kostenlos. Außerdem soll Office 2007 um einige APIs erweitert werden, damit den Programmen der Umgang mit weiteren Dateiformaten beigebracht werden kann.
Darüber hinaus startet man die Open Source Interoperability Initiative, die die Zusammenarbeit von Microsoft- mit Open-Source-Programmen verbessern soll. Hierfür will man nicht nur Dokumentationen beisteuern, sondern auch Events, Labore und Arbeitsräume. (dd)