McAfee-Studie: Management nimmt IT-Chefs nicht ernst
Einer Studie von Sicherheitsunternehmen McAfee zufolge geht fast die Hälfte der EDV-Projekte vom Vorstandschef oder Geschäftsführer aus – die IT-Abteilung selbst hat offenbar wenig zu melden und ist nur ausführende Kraft. Der Finanzvorstand springt in 20 Prozent der Fälle als Sprecher für die der IT-Abteilung ein – doch ob er für sie oder nur in ihrem Namen spricht, ist eine andere Frage.
McAfee zufolge stehe diese schwache Position des CIO im direkten Widerspruch zu seiner Bedeutung für Erfolg und Ruf des Unternehmens. Viele IT-Chefs hätten es zudem schwer, ihr Bedeutung gegenüber den Finanzvorständen zu verteidigen: 86 Prozent der Finanz-Verantwortlichen sehen IT nur als “dienende Abteilung”. Und obwohl es in vielen Unternehmen der Fall ist, sehen die kaufmännischen Leiter in keinem Fall eine direkte Umsatzverantwortung der IT-Abteilung. 71 Prozent der befragten Finanz-Experten sehen Informatiker in erster Linie als Garanten der System- und Netzsicherheit.
Das Marktforschungsinstitut EIU (Economist Intelligence Unit), das die Studie für McAfee durchführte, sollte das Verhältnis von Unternehmensleitung und IT-Managern beleuchten. Dass die Informationstechnik über ihre traditionelle Funktion zur Kostensenkung hinaus gewachsen sei, sehen immerhin schon 42 Prozent der von EIU Befragten ein. Und immerhin schon ein Viertel davon sieht ein besseres Verhältnis zwischen CIO und Geschäftsleitung als noch vor zwei Jahren.
Dass viele Unternehmen der wachsenden strategischen Bedeutung der IT noch hinterher hinken, werde sich aber wohl aufgrund der vielen rechtlichen Vorgaben gezwungenermaßen ändern. Dies lässt sich zwischen den Zeilen aus der Studie herauslesen. Compliance hier, nachhaltige Geschäftsführung dort sowie sorgfältiger Umgang mit Risiken zwingen dazu, die IT-Mannschaft immer öfter mit traditionellen Themen der Finanzabteilung zu betrauen. (mk)