andLinux Beta 1 RC6
Linux als Windows-Programm

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Linux ohne virtuellen Unterbau

andLinux Beta 1 RC6

Windows und Linux parallel laufen lassen ist mit Virtualisierungs-Software kein Problem. Für manche Anwendungsfälle, etwa schnell ein Linux-Tool ausprobieren, ist die Einrichtung einer virtuellen Maschine aber zu aufwändig. Das kostenlose andLinux ist genau dafür gedacht, damit starten Sie schnell Linux-Programme unter Windows – ganz ohne virtuellen Unterbau.

Windows-Installer: Seit kurzem gibt es einen komfortablen Installer für andLinux (Klick aufs Bild zeigt ganzen Wizard).

User haben die Wahl zwischen einer Version mit dem abgespeckten Windows-Manager XFCE (143 MByte) und einer KDE-Ausgabe mit 665 MByte. Die Technik dahinter ist ausgefeilt: andLinux nutzt eine Portierung des Linux-Kernels, die nativ unter Windows läuft.

RAM-Ausstattung: Bei der Installation müssen Sie angeben, wie viel Speicher Linux zugeteilt wird – 512 MByte sind ein guter Richtwert. (klick aufs Bild zeigt volle Auswahl)

Damit das Linux-System auch alle Rechte hat, verwendet der Kern speziell angepasste Treiber. Tatsächlich laufen Windows und Linux gleichberechtigt nebeneinander, das heißt sie teilen sich etwa die Rechenzeit der CPU auf.

Der große Vorteil: andLinux funktioniert schneller als jede virtuelle Maschine, denn es muss kein PC aufwändig emuliert werden. Im Test mit der Version Beta 1 RC6 zeigt sich das zwar noch nicht so deutlich, aber einen guten Vorgeschmack bekommt man auf jeden Fall.

Linux unter Windows installieren

andLinux Beta 1 RC6

Die Installation stellt ein paar Fragen mehr als andere Standard-Tools unter Windows. Seien Sie deshalb vorsichtig und klicken Sie nicht einfach immer auf “Weiter”. Zuerst müssen Sie den Programmordner wählen, in den sich andLinux einnistet. Mindestens 1,5 GByte müssen auf der gewählten Partition noch frei sein. Danach müssen Sie fest auswählen, wie viel RAM das Linux-System maximal raffen darf – wir empfehlen 512 MByte.

Bei der Installation der Treiber meckert Windows über fehlende Zertifizierungen – im Test funktionierte aber alles einwandfrei. (Klick aufs Bild zeigt komplette Fehlermeldung)

Sound sollten Sie aktivieren und als Installationsmethode den automatischen NT-Dienst wählen. Sonst müssen Sie kompliziert auf die Kommandozeile ausweichen. Wichtig: Für den Zugriff auf NTFS zeigt sich im Test Samba als die beste Wahl, denn Ordner und Dateien dürfen dann Sonderzeichen im Namen tragen.

Im Systray liegt das KDE-Start-Icon, das die Programmleiste auf Wunsch öffnet.

Nach einem Neustart ist andLinux fertig installiert. Sie müssen genau hinsehen, denn egal welche Version Sie gewählt haben, es ist weder ein KDE- noch ein XFCE-Desktop zu sehen. Nur ein neues Icon im Systray blendet nach einem Mausklick das jeweilige Startmenü ein. Die KDE-Version ist ganz gut ausgestattet, Konqueror, Kmail, sowie Office Programme und kleine Tools sind dabei. Startet man jetzt etwa dem Browser Konqueror, dann dauert es nur einen kurzem Moment bis das Programmfenster erscheint – die Integration von Linux in Windows ist nahtlos.

Nahtlose Integration: Der Linux-Browser Konqueror läuft direkt unter Windows (Klick aufs Bild zeigt den gesamten Desktop).

Die Netzwerkverbindung von Windows nutzt Linux im Test clever mit, sodass man hier nichts konfigurieren muss. Per Kontextmenü richtet andLinux automatisch Verknüpfungen im Windows Explorer ein – so können Sie schnell Dateien unter Linux ansehen oder bearbeiten. Wem die bereits vorinstallierten Tools nicht ausreichen, der kann über den mitgelieferten Paketmanager Synaptic bequem Programme nachinstallieren.

Über die KDE-Paketverwaltung können Zusatzprogramme nachinstalliert werden.

Testergebnis andLinux

andLinux Beta 1 RC6

Fazit: Schnell ein Linux-Programm ausprobieren ohne aufwändige Installation, das ist die Stärke von andLinux. Auch die Arbeitsgeschwindigkeit der Beta 1 macht neugierig auf die nächsten Versionen – eine Lösung für alle, denen Virtualisierung zu aufwändig ist.

Produktname: andLinux
Hersteller: David Solomon
Internet:
www.andlinux.org
Preis:
kostenlos

Erster Eindruck gut

Das ist neu

– Linux-Programme nativ unter Windows
– eigener Windows-Installer

Systemvoraussetzungen
Betriebssystem: Windows 2000/XP/2003/Vista
Prozessor: Pentium III/800 MHz
Arbeitsspeicher: 512 MByte

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