Kann Apple günstige Mac-Alternativen verhindern?
Der kleine PC-Anbieter Psystar in Miami gibt nicht klein bei und will Apple die Grenzen zeigen. Die Auftragsbücher sind voll, zumal Apple eine klaffende Desktop-Lücke ließ zwischen Mac Mini und Macpro. Die überteuerte und vor allem nicht hinreichend erweiterbare Hardware der Imacs trifft eben nicht jeden Geschmack.
Bleibt noch das kleine Problem, dass die Installation des Apple-OS auf einem nicht von Apple ausgepreisten Gerät gegen Apples EULA verstößt. Das stehe im Gegensatz zu den Kartellgesetzen, erklärte ein Mitarbeiter von Psystar dazu. Es diene Apple nur dazu, einen 80-prozentigen Aufpreis auf die Hardware zu schlagen. Psystar breche mit dem eigenen Angebot keine Gesetze und werde kämpfen, wenn es sein müsse. Vor Gericht werde Apple mit seiner Lizenzeinschränkung nicht durchkommen: „Was wäre denn los, wenn Honda nach dem Kauf eines Autos erklärte, damit darfst du aber nur auf den Straßen fahren, auf denen wir dir das erlauben?“
Wired befragte Anwälte und trieb sogar einen auf, der früher selbst Patentanträge für Apple eingereicht hatte. Die winkten alle müde ab und meinten, Apple hätte nur geringe Chancen und werde es vermutlich gar nicht erst mit dem Rechtsweg versuchen. Der Bruch der EULA sei nicht grundsätzlich illegal, da es sich nicht um einen unterschriebenen und gültigen Vertrag handle. Die weitgefassten Lizenzbedingungen in einer EULA seien allgemein nur Abschreckungstaktik der Hersteller, aber nicht wirklich durchzusetzen.
Zu erwarten ist jetzt, dass Apple zu einer ähnlichen Taktik wie bei den entsperrten Iphones übergeht und die kostengünstigeren PC-Alternativen durch Firmware-Updates zu blockieren versucht.
(bk)