Windows XP Service Pack 3
Das letzte große Update

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Kleinerer Download via Windows Update

Windows XP Service Pack 3

Das Service Pack 3 ist vor allem eines: Eine Patch-Sammlung, die Windows XP auf den aktuellen Stand bringt. Wer neue Funktionen erwartet, wie sie etwa 2004 das zweite Service Pack mitbrachte, wird enttäuscht. Stattdessen installiert es insbesondere einige Features unter der Haube, von denen vor allem Systemadministratoren profitieren.

Anwender können das SP3 in Kürze entweder als rund 370 MByte großes Installationspaket von Microsofts Download Center oder direkt über den Update-Service von Windows herunterladen. In diesem Fall ist der Download nur etwa 70 MByte groß, da bereits installierte Patches und Updates berücksichtigt werden.

Die Installation dauert je nach Rechner etwa eine viertel Stunde und erfordert lediglich einen Neustart. Anschließend sind XP-Installationen mit SP1 und SP2 auf dem aktuellen Stand – zumindest was Sicherheitsupdates angeht. Denn aktuelle Programme wie den Internet Explorer 7 oder den Media Player 11 bringt das Service Pack nicht mit. Die muss der User immer noch manuell herunterladen.

Übrigens ist das Update nur für die 32-Bit-Version von XP geeignet. Die 64-Bit-Variante basiert auf Windows Server 2003 und braucht daher dessen Service Packs. Auch die RTM-Version von Windows XP – also die allererste, 2001 veröffentlichte Version – wird laut Microsoft nicht unterstützt. Doch eine Installation ganz ohne Service Pack dürfte es ohnehin kaum noch geben.

Der Produkt-Key wird bei der Installation nicht mehr benötigt. Spätestens bei der Aktivierung muss er aber eingegeben werden. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))

Neue Features, aber kein Performance-Gewinn

Windows XP Service Pack 3

Seit einigen Wochen ist der Windows Server 2008 erhältlich, der langsam aber sicher in Unternehmen Einzug halten wird. Mit dem SP3 soll es Administratoren leichter gemacht werden, Clients mit dem sieben Jahre alten Windows XP in ein modernes Netzwerk mit Vista und Server 2008 zu integrieren. So erhält XP nun Network Access Protection (NAP). Damit bestimmen Admins genau, welche Clients sich im Netz anmelden dürfen und welche nicht. Rechner mit fehlenden Sicherheitspatches oder veralteten Virensignaturen werden abgewiesen oder gelangen in eine Quarantänezone, wo sie die nötigen Updates erhalten. So wird ein Firmennetzwerk vor gefährlichen Teilnehmern geschützt.

Weitere neue Sicherheits-Features sind das WLAN-Verschlüsselungsverfahren WPA2, das Windows XP nun von Haus aus unterstützt, und ein Update für IPsec-Richtlinien, die nun einfacher erstellt werden können. Beim Einrichten und Verwalten von netzwerkweiten Richtlinien, Einstellungen und Programmen helfen jetzt auch Version 3.0 der Microsoft Management Console sowie der Microsoft Windows Installer 3.1 v2. Beide Tools sind in Windows Vista und Server 2008 schon enthalten und waren bereits vor dem Service Pack 3 als separate Downloads für Windows XP erhältlich.

Darüber hinaus bringt das Service Pack 3 noch einige weitere neue Features mit:

Entdeckung von Black Hole Routern.
So genannte Black Hole Router sind Router, die IP-Pakete ohne Rückmeldung verwerfen.

MSXML 6.0.
MSXML 6.0 bietet erhöhte Zuverlässigkeit, Sicherheit und Konformität in Zusammenhang mit den W3C-Empfehlungen für XML 1.0 und XML-Schema 1.0.

Background Intelligent Transfer Service 2.5 (BITS).
Mit BITS werden Updates nur übertragen, wenn genügend Bandbreite zur Verfügung steht. Version 2.5 ist Voraussetzung für Microsoft System Center Configuration Manager und Windows Live OneCare.

Digital Identity Management Service (DIMS).
DIMS hilft bei der Verwaltung von Zertifikaten und privaten Schlüsseln für Anwendungen und Dienste.

Kernel-Mode Kryptografie-Modul.
Stellt anderen Anwendungen Verschlüsselungsalgorithmen leicht zugänglich zur Verfügung.

Einen Leistungsschub dürfen Anwender im Übrigen nicht erwarten: Im Test zeigten ein voll gepatchtes Windows XP mit Service Pack 2 und ein frisch installiertes Windows XP mit SP3 nahezu die gleiche Performance.

Sicheres Funknetzwerk: Mit dem SP3 unterstützt Windows XP die WLAN-Verschlüsselung WPA2 nun von Haus aus. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))

Service Pack in Installations-CD integrieren

Windows XP Service Pack 3

Anwender können das Service Pack 3 direkt in die Installations-CD von Windows XP integrieren: bei Microsoft wird das Slipstreaming genannt. Dafür wird zunächst der Inhalt der XP-CD in ein Verzeichnis auf der Festplatte kopiert. Dann öffnet der Benutzer die Kommandozeile und gibt folgenden Befehl ein:

[Pfad zum SP3]\[Dateiname der SP3-Installationsdatei] /integrate:[Pfad zu den Windows XP-Dateien auf der Festplatte]

Anschließend wird der Inhalt des Windows XP-Verzeichnisses auf CD gebrannt. Bei einer Neuinstallation von dieser CD ist das System dann gleich auf dem aktuellen Stand. Außerdem verhält sich Windows XP SP3 bei der Installation jetzt wie Vista: Der Produktschlüssel muss nicht mehr zwangsläufig eingegeben werden. Erst während der Aktivierung, also spätestens nach 30 Tagen, muss der User dies nachholen.

Slipstreaming: Mit einem einfachen Aufruf über die Kommandozeile fügen Sie das SP3 direkt in eine Windows-CD ein. ((Ins Bild klicken für größere Ansicht.))

Fazit

Windows XP Service Pack 3

Das Service Pack 3 ist für viele XP-User bestimmt kein Muss. Ein sicheres System erhält man auch durch regelmäßige Updates, und viele der neuen Features gibt es schon als Download und Internet Explorer 7 sowie Media Player 11 sind ohnehin nicht enthalten. Dennoch dürfte es für die meisten Anwender eine Erleichterungen sein, alle bisher erschienen Patches und Hotfixes gebündelt zu bekommen – über drei Jahre nach dem Erscheinen des SP2 war das längst überfällig. Die Empfehlung kann daher nur heißen: Nutzer sollten das Service Pack 3 installieren und somit Windows XP auf einen garantiert aktuellen und halbwegs sicheren Stand bringen.

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