MySpace bringt es nicht
News Corp warnte jetzt, das Umsatzziel von 1 Milliarde $ werde um zehn Prozent unterschritten. Mit 210 Millionen $ fiel das letzte Quartal sogar hinter das vorhergehende mit 233 Milllionen $ zurück. Finanzchef Peter Chernin versuchte es mit den “sehr aggressiven Zielen” zu erklären, die man sich im Bereich der sozialen Netzwerke gesetzt habe. Und philosophierte gegenüber Analysten und Investoren ein wenig über den Wert der Freundschaft: “Es ist noch immer schwierig, den ökonomischen Wert eines Freundes im Umfeld der sozialen Netzwerke zu quantifizieren.”
Er tröstete sich weiterhin damit, MySpace habe im Vergleich zu Facebook die viel größere Benutzerbasis, und diese guten Freunde vertrödelten auch noch weit mehr Zeit auf ihrer Site: “Wir sind unglaublich optimistisch bezüglich der sozialen Medien und unserer Rolle, sie zu formen.”
Chernin beklagte, die Werbekunden wüssten die vielen Seitenabrufe in sozialen Netzwerken noch nicht richtig zu schätzen und setzten veraltete Maßstäbe an. Als große Hoffnung für die Site wurde die Losung hyper-targeting ausgegeben. Das meint den Verkauf der von den Benutzern in ihrem Profil aufgelisteten Interessen an die Werber und wird als ähnliche Goldmine wie Google AdWords erträumt.
Von Google kommt ohnehin rund ein Drittel aller MySpace-Einnahmen aufgrund eines 2006 geschlossenen Vertrags. Der Suchmaschinen-Dominator soll allerdings nicht eben zufrieden sein mit dem, was die Zusammenarbeit mit MySpace bringt. Murdoch-Beobachter wären aufgrund dieser Umstände kaum überrascht, würde Murdoch MySpace alsbald abstoßen wollen. Und gibt es da nicht eine Firma, die nicht weiß, wohin mit den Milliarden?
(bk)