Rundfunkgebühren: So übel wird abGEZockt
Die TV-Undercover-Reporter filmten eine Ausbildung von GEZ-Klinkenputzern mit. Demnach lernen sie, einfach mal grundsätzlich bei jedem Bürger, der aus Versehen die Haustür öffnet, zu behaupten, es gäbe Hinweise auf die illegale Benutzung von Rundfunkgeräten und Computern. Gerne wird an der Haustür auch die Lüge erzählt, dass Verstärker oder CD-Player alleine schon gebührenpflichtig seien. Oder dass jede Person im Haushalt sich anmelden (also zahlen) müsse. Oder jeder einzelne Computer. Gedroht wird gerne mit Ordnungsstrafen von 1.000 Euro. Das ist natürlich alles Quatsch.
Von solchen Einschüchterungen, Lügen und Drohungen waren die Filmdokumente übervoll. Was die GEZ-Eintreiber einzig und allein interessiert, sind ihre Provisionen. Die Arbeitsgrundlage der Gebührenjäger ist eine Liste vom Einwohnermeldeamt, ergänzt um GEZ-Angaben. Wer zahlt, wird meist in Ruhe gelassen. Alle anderen werden “besucht”.
Besonders übel ist die Masche der Tarnung. So geben sich die Gebührenhyänen manchmal als Marktforscher aus und befragen die Schwarzseher nach Inhalten von TV-Sendungen. Wer sich verplappert, hat verloren. Bei der Gewinnspiel-Masche gibt der Fahnder vor, der Bewohner habe angeblich ein Abo für eine TV-Zeitschrift gewonnen. Freut sich das Opfer, sitzt es in der GEZ-Falle. Verboten, aber durchaus schon vorgekommen: Die Gebührenschnüffler geben sich als Handwerker aus, um auf der angeblichen Suche nach einem Schaden die Räume auf TV, Radio und Computer zu überprüfen. Unschön aber durchaus gängig: Die Gebührenfahnder fragen Nachbarn und Hausmeister aus und durchwühlen auch den Müll nach TV-Zeitschriften. Ratten. (rm)