Premiere: Mehr Neukunden durch weniger Angebot und teurere Preise
Premieres Geschäftszahlen für das erste Quartal 2008 fielen wie bereits erwartet vergleichsweise mager aus. Der Umsatz konnte zwar im Vergleich zum ersten Quartal 2007 um 12,1 Prozent auf 251,5 Millionen Euro erhöht werden. Vor Steuern (EBITDA) lag Premiere mit 2,8 Millionen Euro noch im Plus, das Nettoergebnis liegt jedoch bei minus 28,1 Millionen Euro.
“Das Ergebnis des 1. Quartals wurde vor allem durch die Piraterie-Problematik beeinflusst. Die Lücke im Verschlüsselungssystem bremste Umsatzentwicklung und Abonnentenwachstum”, meldet der Sender auf seiner Homepage. In den ersten drei Monaten 2008 ging die Zahl an Kunden um rund 36.000 zurück. Insgesamt 4,24 Millionen Abonnenten hatte Premiere Ende März. Die Zunahme an Schwarzsehern soll sich vor allem schlecht auf die Gewinnung neuer Kunden ausgewirkt haben: In Quartal 1 konnte der Sender 140.447 neue Abonnenten verzeichnen 35,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2007.
Mit der Verschärfung der eingesetzten Verschlüsselungs-Systeme soll das Neukundengeschäft wieder steigen: »”Ich gehe davon aus, dass wir mit einem neuen, sicheren Verschlüsselungssystem ein starkes Wachstum sehen werden”, eklärt Michael Börnicke, Premiere-Vorstandsvorsitzender.
Doch auch bei der Programmstruktur ändert Premiere einiges und auch bei den Preisen: War es bislang möglich, für 9,99 Euro monatlich aus sieben unterschiedlichen Programmpaketen zu wählen, werden es derer ab 1. Juli nur noch vier sein: Premiere Fußball Bundesliga, Premiere Sport, Premiere Film und Premiere Familie. Zugleich steigt der Monatspreis auf 19,99 Euro. Der gilt für eine Laufzeit von zwei Jahren. Wer sich nur ein Jahr lang binden will, legt nochmal fünf Euro monatlich drauf. Mit der Buchung diverser Kombi-Pakete lässt sich wieder etwas sparen. Ein Doppel-Paket (2 Jahre) etwa kostet 34,99 Euro, 39,99 Euro für ein Jahr. Mit der neuen Preis- und Programmstrategie wird Premiere nicht nur den durchschnittlichen Monatsumsatz pro Kunde deutlich erhöhen, sondern erhofft sich auch neue Kunden: “Die neue Angebotsstruktur schafft die Voraussetzung für nachhaltiges Abo-Wachstum und steigende Umsätze pro Abonnent, wir erwarten uns kräftige Impulse für das Neugeschäft”, so Börnicke. Bestehende Premiere-Abonnenten behalten ihre gebuchten Pakete und Preise bis zum jeweiligen Ende der Vertragslaufzeit. (tkr/mr)