Icahn gegen Yahoo-Vorstand: Jetzt geht’s los
Seine Offensive hat Icahn mit einem Offenen Brief begonnen. In dem wirft er dem bisherigen Management vor, die Übernahmegespräche mit Microsoft komplett in den Sand gesetzt zu haben, und kündigt an, dass er den derzeitigen Vorstand am 3.Juli bei der Aktionärsversammlung aus dem Haus vertreiben will.
Die Antwort der Noch-Chefs (ebenfalls per Offenem Brief) klingt etwas kläglich, aber nicht völlig unverzagt: Da gebe es ein deutliches Missverständnis, meint Vorstandsvorsitzender Roy Bostock – immerhin habe man sich 20 mal mit Microsoft getroffen und alle Angebote mit der nötigen Sorgfalt geprüft. Und dabei habe man immer ein offenes Ohr gehabt.
Das dürfte den Basisdemokraten Icahn nicht beeindrucken, der – ganz Anwalt des kleinen Aktionärs – beklagt, dass die Entscheidung gegen Microsoft einsam im Elfenbeinturm gefallen sei.
Sollte Icahn Erfolg haben, erwarten Analysten, dass seine Vasallen sich sofort um eine Wiederaufnahme der Gespräche mit Microsoft bemühen werden; sollte er scheitern, wird er wahrscheinlich einen zweiten Anlauf nehmen, denn die Nr. 46 auf der Forbes-Liste der Milliardäre gilt als harte Nuss, die den Yahoo-Managern wohl deutlich überlegen ist. [gk]