Das 1-Milliarde-Pixel-Panorama

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Wer das hundertfache der heute üblichen Fotoauflösung in seine Bilder packen will, muss naturgemäß tiefer in die Tasche greifen. Doch einen exakten Kaufpreis haben die US-Entwickler von “The Gigapan” noch nicht ausgerufen. Sie sind wahrscheinlich selbst noch ganz sprachlos ob ihrer genialen Idee: Nicht am Objektiv oder CCD haben sie sündhaft teure (und in der Größenordnung fast unmögliche) Optimierungen vorgenommen, sondern an uns. Die Person am Auslöser ist nämlich oft die Schwachstelle, um zu erstklassigen Fotos zu kommen. Also wird beim Gigapan-System eine gute, aber handelsübliche (!) Kamera auf einem Stativ befestigt und von einer kleinen Robot-Apparatur bedient. Und diese macht Panorama-Aufnahmen, indem sie in zehn Minuten hunderte präzise Fotos schießt, die sich nur ganz leicht im Winkel unterscheiden. So was gab es natürlich schon in primitiverer Form. Doch die dazugehörige Software verdichtet die über 350 Aufnahmen zu einer einzigen zoombaren 3D-Panorama-Aufnahme (Beispiel). Daraus ergibt sich die unglaubliche Auflösung. Die Fotos wirken so wie unsere Augen die Realität wahrnehmen. Der Clou: Man kann locker in Abschnitte der Aufnahme hineinzoomen, um Personen oder Details näher zu mustern, die ursprünglich gut 100 Meter entfernt waren.
Die Macher von The Gigapan sind Akademiker von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh (Pennsylvania), die von den zoombaren Satellitenaufnahmen in Google Earth auf die Idee gebracht wurden. Und siehe da, das Kameraprojekt wird von der Initiative Global Connection Project (GCP) untersützt, welche ihre Mittel wiederum von der NASA, Google und National Geographic erhält. Das Gigapan-System befindet sich momentan im Praxistest und werde beim Verkaufsstart “so einige hundert Dollar” kosten. Ohne Kamera, denn es sollen ein paar typische Marktmodelle mit dem System kompatibel sein. (rm)

Times Online

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