AlQaeda und die US-Killer-Roboter
Dass die legendäre AlQaeda-Organisation an allem Schuld ist, wussten wir schon. Kaffeeflecken auf der Krawatte, unvermutete Regenschauer, sinkende Musik-Umsätze, verschwundene Steuermilliarden… die Liste liesse sich endlos fortsetzen. Nun fügt sich ein weiterer urbaner Mythos in den Geschichtenfundus der vor dem anheimelnd flackernden Fernsehschirm versammelten Durchschnittsfamilie.
Irakische (“AlQaeda”-) Widerstandskämpfer (oder solche, die dafür gehalten werden wollen), haben erklärt, für die Probleme mit den US-Kampfroboter verantwortlich zu sein. Man habe sie gehackt und gegen ihre vormaligen Herren und Schöpfer marschieren lassen. Wir erinnern uns: Die US-Bastlerzeitschrift Popular Mechanics hatte die Geschichte von fehlfunktionierenden SWORDS Kampfrobotern ausgegraben, die mittlerweile schon aus verschiedensten Richtungen dementiert wurde.
Die neueste Anekdote mit den angeblich gehackten Killermaschinen trägt weiter zur Unterhaltung, dennoch aber auch zum Verdrängen der Basisproblematik bei: dass der (völkerrechtswidrige) Irakkrieg vor allem diverse Tausend Milliarden an US-Steuermitteln in schwarze Kassen jenseits des gefakten Ereignishorizonts der Mainstreamnews versenkte, und dafür ein paar Tausend Todesopfer zuviel forderte. Würden sich die Verluste nur auf dämliche Blechkrieger beschränken, könnte man sogar darüber lachen. [fe]