Technikernachwuchs: Die Japaner wollen auch nicht mehr
Sogar einen eigenen Begriff gibt es für die Entwicklung: “rikei banare”, was soviel heißt wie “Flucht aus der Wissenschaft”. Stattdessen möchte das Jungvolk sein Geld entweder in der Finanzwelt oder der Medizin machen, oder sie verziehen sich gleich aufs Kreativfeld.
Die Reaktion der Regierung und der Industrie darauf ist ähnlich planlos wie in Europa: Einerseits versucht man’s mit Image-Kampagnen, de versuchen zu suggerieren, dass das mit der Technik doch irgendwo cool ist; andererseits lockt man mit mehr Geld. Und vorsichtig verlagert man außerdem Teile der Produktion ins Ausland und versucht andererseits – allerdings zögerlich -, Nachwuchs aus dem Ausland zu gewinnen.
Bei deren Rekrutierung allerdings spielen die schlechte Behandlung durch die Regierung und beschränkte Karriereaussichten in Japan eine derart negative Rolle, dass der anzuwerbende Nachwuchs sich oft gleich für eine Laufbahn in den USA entscheidet.
Da Japan gleichzeitig auch noch eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt hat, fürchten erste Experten schon den Abstieg aus der technologischen Spitzenklasse ins Mittelfeld – wo man sich dann ja mit Deutschland treffen kann. [gk]