Wikipedia-Streit für Wikimedia noch nicht ausgestanden
In der vergangenen Woche freute sich Wikimedia-Anwalt Thorsten Feldmann noch über die »Signalwirkung für künftige Verfahren«, die vom Urteil des Landgerichts Köln ausginge, nun muss man erst einmal in die nächste Runde. Denn die Frankfurter Verlagsgruppe wird Berufung einlegen.
»Es kann nicht sein, daß sich im Internet rechtsfreie Räume etablieren, in denen Konkurrenten unter Phantasienamen falsche Tatsachen über mißliebige Wettbewerber verbreiten dürfen«, heißt es bei der Verlagsgruppe. Sie stört sich an einigen Passagen in ihrem Wikipedia-Artikel und hatte Wikimedia Deutschland verklagt, weil der Verein mit der Domain wikipedia.de auf die Hauptseite der Wikipedia weiterleitet.
Das LG Köln war zwar der Meinung, daraus könne man nicht schließen, dass der Verein sich die Äußerungen zu Eigen mache. Doch das will die Frankfurter Verlagsgruppe so nicht hinnehmen. »Es kann nicht angehen, dass durch eine Weiterleitung von Inhalten jede Verantwortung für Straftatbestände, die es auch im Presserecht gibt, umgangen und geltendes Recht ausgehebelt wird«, erklärte man. (dd)