Google redet über die geheimen Suchalgorithmen

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Ein für die Qualität der Suche verantwortlicher Google-Vize gibt in seinem Blog zu, es sei doch erstaunlich wenig bekannt über das Ranking bei Google, obwohl alle Welt sich täglich von der Suchmaschine bedienen lasse. Ja, Google sei da ziemlich verschwiegen, und das sei pure Absicht aus zwei Gründen: Konkurrenz und Missbrauch.

Natürlich wolle keine Firma den Wettbewerbern ihre geheimen Rezepte überlassen. Und was den Missbrauch angehe, wenn die Rangformeln zu leicht zugänglich wären, dann wäre es für gewisse Leute leichter, das System in ihrem Sinne zu manipulieren. Udi Manber gibt allerdings zu, Sicherheit durch Vernebelung sei nicht die wirksamste Maßnahme. Man verlasse sich daher nicht in erster Linie darauf, aber es verhindere doch viele missbräuchliche Aktivitäten.

Geschätzte eintausend Arbeitsjahre von Programmierern / Forschern seien direkt in die Entwicklung dieser Kronjuwelen geflossen. Und die Innovationsgeschwindigkeit habe noch immer nicht nachgelassen. Aber das alles im Dunkeln zu lassen, sei eben auch nicht ideal. Und deshalb solle sein Blogbeitrag zu den Bemühungen beitragen, etwas offener als in der Vergangenheit zu sein. Und mehr soll in weiteren Postings ausgeplaudert werden.

Der wichtigste Teil des Ranking-Algorithmus ist seiner Darstellung nach Pagerank, ein von den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin entwickelter Algorithmus. Der ist noch immer im Einsatz, aber inzwischen Teil eines viel umfangreicheren Systems. Weitere Bestandteile sind Sprachmodelle (die Fähigkeit, mit Redewendungen, Synonymen, diakritischen Zeichen, Schreibfehlern und dergleichen umzugehen), Zeitmodelle (einige Anfragen finden die beste Antwort in einer 30 Minuten alten Seite, andere mit einer Seite, die sich über die Jahre bewährt hat), und personalisierten Modellen (nicht alle wollen das gleiche).

Und warum will sich Google nun offener als zuvor präsentieren? Analyst Greg Sterling meint, der Suchmaschinendominator wolle damit Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Seinem Kollegen Rob Enderle zufolge geht Google ein Imageproblem an. Denn tatsächlich habe sich Google stets als der gute Gegenspieler zu Microsoft präsentiert, spielte jedoch genau nach den Regeln aus dem Microsoft-Handbuch: “In vieler Hinsicht arbeitet Google weit stärker proprietär als Microsoft.”

(bk)

The Official Google Blog

Computerworld

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