“Geiz ist geil” ist outNeue Business-Geräte von HP

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Vom Desktop hin zum Notebook

“Geiz ist geil” ist kein Motto, das zu HP passt. Im Gegenteil, “die Kunden sind bereit mehr zu zahlen, wenn wir ihnen einen Mehrwert bieten”, sagt Charl Snyman, Vizepräsident von HP EMEA im Gespräch mit PC Professionell. Mit “überlegenem Design” und “überlegener Qualität” will HP dauerhaft Nummer 1 bleiben in einem Markt, der sich vom Desktop hin zum Notebook als primärem Arbeitsgerät bewegt. Derzeit habe HP einen Marktanteil von über 20 Prozent. Snyman erwartet nicht, dass alle Hersteller den Kampf um Marktanteile überleben, sondern sieht eine “Konsolidierung der Hersteller” und “ein Rennen zwischen HP und Dell” um Platz eins voraus.

Berliner Congress Centrum: Blasmusik zum Auftakt der HP-Presseveranstaltung “Connecting Your World”

Passend dazu hat HP auf einer Presseveranstaltung in Berlin in dieser Woche, auf der auch das Gespräch geführt wurde, elf neue Notebooks vorgestellt, sieben davon auch für den europäischen Markt. Die Spitze bildet die neue Business-Linie EliteBook, hinzu kommen 14,1- und 15,4- sowie 17-Zoll-Modelle der HP Compaq-Familie. Die Geräte werden erst mit dem Launch der Montevina- und Puma-Plattformen von Intel und AMD in den nächsten Wochen verfügbar sein. Ein Katalog mit einer Übersicht aller Neuheiten ist auf der HP-Webseite verfügbar.

HPs UMTS/WLAN-Smartphone iPAQ 914 Business Manager mit Windows Mobile Professional 6.1.

Des Weiteren zeigte HP insbesondere für grafische Anwender das äußerst farbenprächtige 24-Zoll-Display DreamColor LP2480zx mit 10-Bit-Farbraum und einer Helligkeit von 250 cd/m2 (Preisempfehlung: 2800 Euro). Anders als der auch in der zweiten Generation nur für den Heimgebrauch vorgesehene TouchSmart PC kommt das das 3G Smartphone iPAQ 924 Business Manager (Windows Mobile 6.1 Professional) ohne eine attraktive Touch-GUI für das 2,46-Zoll-Display (320 x240 Bildpunkte) aus. Es verfügt über alle wesentlichen Schnittstellen und Funktionen wie GSM, EDGE, UMTS, WLAN, Bluetooth sowie GPS und 3-Megapixel-Kamera (500 Euro netto). Den meisten Applaus der Journalisten heimsten aber neben dem Touch-PC zwei Luxus-Rechner der Voodoo-Marke ein, der MacBook Air-Konkurrent Voodoo Envy 133 mit ähnlichem Gewicht und mehr Schnittstellen (2100 US-Dollar) sowie ein flüssigkeitsgekühlter Dual-Prozessor-Tower Vodoo Omen (ab 7000 US-Dollar).

24-Zöller HP DreamColor LP2480zx mit 1 Milliarde Farben für 2800 Euro

HP 1 Milliarde Farben auf dem DreamColor-Display: Farbenpracht oder Farben-Overkill?

Neue EliteBook-Serie

Neues Notebook-Paradepferd ist das HP EliteBook 6930p. Mit den neuen EliteBook-Geräten sind mehrere Design- und Funktionsänderungen verbunden, die nach HPs Vorstellung “Schluss machen mit langweiligen Business-Notebooks”. Der Display-Deckel aus gebürstetem Aluminium soll edel anmuten und ist fester und sicherer verbunden mit dem DuraCase-Gehäuse mit Magnesium-Legierung, das einen Fall aus 76 Zentimeter Höhe verträgt. Zudem ist die Festplatte wie bisher stoßgeschützt und mit einem Schocksensor versehen, der bei Erschütterungen und Vibrationen die Schreib-Lese-Köpfe parkt. Der Schacht des DVD-Laufwerkes kann auch eine weitere Festplatte für den RAID-Betrieb aufnehmen, Flash-Platten, die “besonders schnell” sein sollen, wie es in Berlin hieß, will HP aber erst im Herbst anbieten. Darüber hinaus ist die Tastatur spritzwassergeschützt, und ein optionaler 95 WHr-Akku soll für eine Gesamtlaufzeit von 15 Stunden sorgen, so dass sich insgesamt der Eindruck eines “Toughbook Medium” aufdrängt. Ein ruggedized Notebook vorgestellt zu haben, weist HP aber weit von sich: “Mit Ruggedized verbinden die Nutzer in der Regel schwere und sehr teure Geräte mit älterer Technologie”, so ein Produktmanager zu PC Professionell. Das sei bei dem Montevina-Gerät bei einem Gewicht ab 2,2 Kilogramm und einem Preis von 1220 Euro netto keinesfalls gegeben. Man darf jedenfalls auf die Reaktion von Panasonic gespannt sein, da sich das EliteBook 6930p zwischen die Toughbooks CF-74 und CF-W7 mit ihren 2,7 und 1,3 Kilogramm Gewicht drängt, die deutlich mehr kosten.

HP EliteBook 6930p mit kratzfestem Displaydeckel.

Verwirrend bis irreführend ist die Feststellung, dass man das EliteBook zwar “für den Miltitärstandard MIL-STD 810F” entworfen habe, unter anderem den Betrieb bei Temperaturen von -29 bis +60 Grad Celsius, eine solche Zertifizierung aber nicht anstrebt und den dauerhaften Betrieb unter solchen Bedingungen auch nicht garantiert.

HP goes Luxus. Voodoo Envy 133 „as light as Air”, meinte Keynote-Moderator Cherno Jobatey in Anspielung auf das gleichnamige MacBook.

Als nahezu vorbildlich stellt sich die Breite der verfügbaren Betriebssysteme beim EliteBook dar: Vorinstalliert stehen die 32-Bit-Versionen von Vista Home und Business, XP Professional und in China auch Red Flag Linux zur Auswahl. Die x64-Version von Vista Business wird ebenfalls unterstützt und für Suse Linux Enterprise Desktop 10 ist das Gerät zertifiziert.

Der matte 14,1-Zoll-Bildschirm löst 1280×800 Pixelauf, wählt man das LED-Backlight sind auch 1440×900 Bildpunkte möglich, wie aus dem Datenblatt hervorgeht. Da wie erwähnt die Montevina- und Puma-Plattformen noch nicht vorgestellt worden sind, gibt es bezüglich der Prozessoren, Chipsätze und Grafikkarten noch keine allzu genauen Angaben, außer dass beispielsweise bis zu 8 GByte Arbeitsspeicher in den zwei Kartenslots unterstützt werden und ein digitaler Videoausgang weiterhin den optionalen Dockingstationen vorbehalten bleibt.

HP Compaq-Neuheiten

Geschäftskunden ist Compaq bis heute als  Business-Marke im Gedächtnis, die HP Compaq-Geräte soll es auch weiterhin geben. Allerdings schafft HP mit einer nur Compaq genannten Linie ohne HP-Zusatz eine neue Familie von Consumer-Rechnern, in der einfache Geräte ab 450 Euro unterhalb der HP Pavillon Consumer-Reihe stehen. Neue HP Compaq-Notebooks werden die Modelle 6530b, 6730b, 6735b sein mit 14,1 oder 15,4-Bildschirmen und UMTS-Ausstattung, während die s-Geräte 6730s und 6735s (15,4 Zoll) und 6830s (17-Zoll) mit WLAN und Bluetooth auskommen. Verfügbar sein werden die Notebooks zu Preisen zwischen 470 und 880 Euro (netto) zwischen Anfang Juli und Mitte August.

Demorechner mit Vista-Problemen: Das kam öfters vor.

Zweifelhaftes Mini-Notebook

Zwar positioniert HP das 1,2 Kilo leichte HP 2133  Mini-Notebook mit 8,9-Zoll-Bildschirm als “phänomenal in Großbritannien gestartetes”
Schüler-Notebook, aufgrund der zu schwachen Via C7-Hardware dürfte es aber nur wenig Freunde finden. In Berlin dauerte es mehrere Minuten, bis das Vista-Gerät überhaupt den Desktop angezeigt hatte – für solche Pausen dürfte im Unterricht keine Zeit sein und die angenehme Laufzeit von vier Stunden mit dem optionalen 6-Zellen-Akku verliert ebenfalls an Attraktivität, wenn der Nutzer zuviel Zeit mit Warten verbringen muss. Immerhin hat HP das Aluminium-Gehäuse kinderfreundlich gestaltet, die Tasten sind angenehm, Schrauben sind keine sichtbar, DuraKey-Technologie sollte für langlebige Tastatur garantieren und die Festplatte soll mit einem Schocksensor geschützt werden. In Europa wird das 2133 ab August für einen Preis ab 470 Euro erwartet.

HP TouchSmart: Scrollen mit zwei Fingern.

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