In Japan formieren sich die Roboterarmeen
Durch den Zusammenschluss von vier führenden japanischen Technologie-Schmieden entsteht ein großer Roboter-Hersteller namens Voltron Incorporated. Bei dem Firmennamen klingelt etwas? Genau, da gab es im Fernsehen der 80er ein Anime-Comic namens Voltron: Defender of the Universe, ein zusammengesetzter Mega-Roboter (Kinofilm in Arbeit). Auch heute hat sich ein Quartett eingefunden, um gemeinsam den Roboter-Markt zu verteidigen – gegen die bösen Südkoreaner, die nämlich ein Staatsgesetz zur Förderung von Robotern erlassen und das zur Schlüsseltechnologie des Landes erkoren haben.
Voltron will nun als größeres Unternehmen dagegen halten und wie blöd Roboter bauen und sie kommerziell erfolgreich in den Markt drücken, um endlich vernünftige Stückzahlen zu platzieren. Bei den Ursprungsfirmen handelt es sich um ZMP Inc. aus Tokio, Nagoyas Business Design Laboratory Co., Vstone Co. aus Osaka und Tmsuk in Kokura, die jeweils für sich diverse Roboter-Designs entwickelt haben. Gemeinsam wolle man nun genug Druck bei Marketing und Vertrieb entwickeln, um neben Honda, Sony, Toyota und den Koreanern bestehen zu können.
Babysitter, Krankenpfleger, Butler, Wach-, Reinigungs- und Service-Personal sowie Unterhaltungskünstler wollen die japanischen Roboter sein. In Ansätzen funktioniert das sogar schon ganz ordentlich, nur beim Thema Preis-Leistungsverhältnis machen die teuren Robos noch keine gute Figur. Genau hier wolle Voltron Inc. ansetzen und den Verbraucher endlich dazu bewegen, lieber einen rollenden Helfer als einen noch größeren Flachbildschirm anzuschaffen. “Wir werden aggressiver im Markt auftreten, um aus Robotern ein Massenprodukt zu machen”, verspricht Tmsuk-CEO und künftiger Voltron-Vorstand Yoichi Takamoto. Dabei kann er sich staatlicher Unterstützung sicher sein, denn die Regierung will bis 2020 in jedem Haushalt einen Blechkameraden sehen – zur Pflege der alternden Bevölkerung. (rm)