Intel lässt Vista links liegen
Wenn eine so technisch versierte Firma wie Intel, die vollen Zugang zum Quellcode hat und selbst einigen Code zu diesem OS beigesteuert hat, zu einem solchen Schluss kommt, dann gibt es ein Problem. Nun war schon lange klar, dass Microsoft ein Problem hat. Das aber ist eine förmliche und öffentliche Demütigung.
Daraus ergibt sich die wirklich spannende Frage, was werden sie statt dessen einsetzen? Eine offizielle Antwort gibt es noch nicht. In der höflichen Variante murmeln sie etwas von “wahrscheinlich Windows 7”, begleitet von einem äußerst angestrengten Lächeln. Da sich das zu einem Me II SP1a zu entwickeln scheint, ist es jedoch noch lange nicht sicher.
Bleiben zwei weitere Wahlmöglichkeiten, Linux und Mac. Linux ist definitiv möglich. Sie haben bereits eine hauseigene Distribution, die Mitarbeiter unsicher um sich blicken lässt, wenn die Rede darauf kommt. Obwohl es sich dabei um keine Desktop-Variante handelt, gibt es keinen erkennbaren Grund, warum sie damit nicht innerhalb von zwei Jahren in die Gänge kommen sollten.
Und da wäre noch das große weiße Pferd in der Ecke, Mac OS X. Wenn jemals eine Firma loyal zu Intel stand, dann ist es Apple. Wenn es jemals eine Firma gab, die OS X konsequent im eigenen Unternehmen umsetzen kann, dann heißt sie Intel. Auch wenn eine Verbindung mit dem Mann im Rollkragen ein Alptraum sein dürfte, ausschließen lässt es sich nicht.
In jedem Fall zeigt Intel MS den Vogel und sagt ihnen, wie wenig einsetzbar Vista ist. Es könnte eine Welle des Abschieds von Microsoft auslösen und diese Firma in die Rolle des Außenseiters drängen, wenn es um die nächste Runde von Upgrades geht.
(von Charlie Demerjian/bk)